Landsberied:Junge bayerische Küche

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Junge bayerische Küche wollen Florian Droglauer (links) und Christian Konrad im Dorfwirt servieren. (Foto: Günther Reger)

Neue Pächter übernehmen den Dorfwirt in Landsberied

Von Ariane Lindenbach, Landsberied

Die beiden Chefs des Mittagslokals und des Partyservice "Da Vinci" in der Schöngeisinger Straße in Fürstenfeldbruck, Max Lienert und Florian Droglauer, haben sich getrennt. Und während Lienert nun alleine das Da Vinci in der Schöngeisinger Straße weiterführt, werden Christian Konrad und Florian Droglauer voraussichtlich bis Ende Februar den Dorfwirt in Landsberied zur Freude der Anwohner endlich wiedereröffnen; die Gaststätte ist auch Vereinsheim und Bürgertreff. Droglauer und Lienert kennen sich aus dem Gasthof zur Post in Fürstenfeldbruck. Dort haben sie vor etlichen Jahren ihre Ausbildung zum Koch gemacht. Ihr damaliger Chef: Christian Konrad. 2007 eröffneten die jungen Köche den Partyservice Da Vinci mit Privatlokal an der Schöngeisinger Straße. Im Laufe weniger Jahre etablierte sich daraus das familiäre Mittagsrestaurant. Vor zwei Jahren machten die Da Vinci-Chefs im Gewerbegebiet Hasenheide am Rudolf-Diesel-Ring eine Filiale auf. Doch aufgrund ihrer Trennung bleibt das kleine Restaurant dort nun geschlossen; ein neuer Pächter wird gesucht.

In Landsberied werkeln unterdessen die Handwerker. Der Dorfwirt ist zwischen 2003 und 2005 als beachtliches Gemeinschaftsprojekt des ganzen Dorfes entstanden. Er bietet neben der Gaststube eine turnierfähige Kegelbahn im Keller, einen Biergarten und einen Saal für bis zu 250 Personen. Die früheren Pächter, Isabella und Thomas Aberger hatten ihren Pachtvertrag zum Oktober gekündigt; sie führen nun das Pier 80 am Pucher Meer. In den Räumlichkeiten in Landsberied wird nun alles von Grund auf erneuert. Ein Mitarbeiter der örtlichen Schreinerei Hutter und Huber kniet auf dem Boden vor dem Holztresen und führt ein paar Detailarbeiten aus. Der ganze Tresen war völlig zerlegt, unterstreicht Droglauer beim Herumführen. Auch die Küche werde komplett neu eingerichtet. Er lobt die hoch motivierten Handwerker, die oft bis abends hier arbeiten. "Wir wollen ja auch schnell wieder rein", erklärt der knieende Schreiner lächelnd. "Das Schöne ist, dass viele, die hier arbeiten, aus Landsberied kommen", stellt Droglauer im Hinausgehen fest.

Im Büro nebenan sitzt Christian Konrad am Schreibtisch und wälzt Kataloge. Bis zur Eröffnung, deren Termin wegen der umfangreichen Renovierungsarbeiten noch nicht genau feststeht, gilt es noch einiges vorzubereiten. "Wir fangen ja bei Null an, jede Schüssel, jedes Küchengerät müssen wir neu kaufen", erklärt der Fürstenfeldbrucker Droglauer. Auch Personal suchen sie noch, ein paar Mitarbeiter haben sie aber bereits.

Ziemlich ausgefeilt klingen die Pläne der beiden bereits, was die Speisekarte anbelangt. Mit ihrem Konzept haben sie den Landsberieder Gemeinderat voll überzeugt, wie der 47 Jahre alte Konrad berichtet. Etwa ein Dutzend Bewerber sei da gewesen, am Ende sei die Entscheidung für Droglauer und ihn einstimmig gefallen. Ihre Ideen für den Dorfwirt klingen aber auch durchaus überzeugend. "Wir wollen eine junge bayerische Küche machen", sagt der zehn Jahre jüngere Droglauer. "Flo und ich stehen für frisch, selber gemacht und gut", ergänzt Konrad, der in Sittenbach bei Odelzhausen lebt. Wenn man sich so zurückerinnere, sei das beste Essen von der Oma gewesen. In diese Richtung wollen die beiden laut Konrad. Nur leichter, optisch ansprechender und teils auch neu interpretiert soll es sein.

Die Zutaten sollen möglichst aus der Region kommen, die Kartoffeln aus Hattenhofen, der Fisch aus Mering. Fertigprodukte sind tabu. "Bei uns gibt es kein Conveniencefood", stattdessen wolle man hochwertige Produkte anbieten wie zum Beispiel eine eigene Käsemischung für die Käsespätzle, unterstreicht Konrad. Der 47-Jährige, der aus Radolfzell am Bodensee kommt, spricht zum Beispiel von "Knusperweißwurststrudel oder hausgemachten Ochsenbackerlmaultaschen". Es soll eine kleine Standardkarte und eine wechselnde Wochenkarte geben. Außerdem wollen die beiden einen richtigen klassischen Brotzeitteller anbieten. So etwas, hat Droglauer festgestellt, gibt es immer seltener. Die Brettchen für die Brotzeit wird übrigens die Schreinerei Hutter und Huber anfertigen.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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