Kunst und Geschick:Altes Handwerk neu interpretiert

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Zum 27. Töpfermarkt im Veranstaltungsforum Fürstenfeld werden nur Anbieter zugelassen, die ihren Lebensunterhalt damit bestreiten. Neben Ton wird nun auch in Beton modelliert

Von Christian Lamp, Fürstenfeld

Ganz im Zeichen des Handwerks steht das Veranstaltungsforum Fürstenfeld am Wochenende, wenn dort zum 27. Mal der Töpfermarkt ausgerichtet wird. Das Motto bleibt wie eh und je: "Qualität vor Quantität". Das Angebot kann sich sehen lassen, etwa 100 Aussteller werden dieses Jahr zugegen sein.

Den Qualitätsanspruch betont auch Alexander Tauscher, der für die Organisation zuständig ist. Da gebe es keine Hobbykünstler, sondern es sei ein "professioneller Markt" für professionelle Kunsthandwerker, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Doch das ist nicht das einzige Kriterium. Auch der künstlerische Anspruch sowie handwerkliches Geschick sind gefordert. Die selbstmontierte Messlatte ist damit sehr hoch gesetzt. Mehr als die Hälfte aller Bewerber werden regelmäßig von der lokalen Kommission abgelehnt, aber auch dieses Jahr werden wieder an die 100 Stände vertreten sein, die ihre Waren präsentieren. Die Aussteller kommen überwiegend aus dem Umland, aber auch aus Bremen, Oldenburg und sogar aus Budapest.

Die meisten sind schon länger dabei, auch deshalb kann Tauscher davon sprechen, dass die Aussteller bisher regelmäßig "voll zufrieden" gewesen seien. Bei bis zu 14 000 Besuchern, die die Organisatoren seit Jahren notieren, ist das auch kein Wunder. Zu betrachten und zu erwerben gibt es handgefertigte Waren aus Keramik, Leder, Holz, Textilien, Glas, Gold und Silber. Dabei betont Tauscher, dass er stets Wert darauf lege, nicht nur Vergangenheit, sondern auch Zukunft zu repräsentieren. So gebe es dieses mal beispielsweise auch ästhetisch strengen Betonschmuck: "Von Traditionellem bis Modernem" sei alles vertreten.

Diese bunte Mischung spiegelt sich auch im Rahmenprogramm zum Markt wider. Jeweils von 11 bis 17 Uhr gibt es Samstag mittelalterliche Gaukelei und Sonntag europäische Bordunmusik zu genießen. An beiden Tagen wird zudem für Interessierte mit dem "Fiedelbogendrechseln" in vor-moderne Technik eingeführt. Von 12 bis 15 Uhr im Fürstenfelder Biergarten gibt es kontrastierend dazu moderne Livemusik von Swing über Dixie bis Blues und Reggae. Die Kinder dürfen "Kreativ Erleben": Samstag unter Anleitung das Töpfern ausprobieren und Sonntag Naturmaterialien im Schminken, Malen und Gestalten. Essensangebot wird an Ständen über den Markt verstreut oder in zwei Restaurants mit Biergärten angeboten.

Im Mittelpunkt steht ganz allgemein die Zurschaustellung verschiedenster Materialien und traditioneller Arbeitstechniken, die nicht mehr oft gepflegt werden. Angeboten werden so jedenfalls nur Unikate. Da ist der Töpfermarkt trotz des aufwendigen Rahmenprogramms ganz ein Markt im klassischen Sinne. Alexander Tauscher jedenfalls will sich nicht auf ein Highlight festlegen und antwortet diplomatisch: Für ihn sei das Spannendste, wie sich die zwölf bis 14 neuen Aussteller dieses Jahr in den Markt integrieren werden. Für einen gelungenen Markt fehlt dann nur noch, dass auch das Wetter mitspielt.

Der Brucker Töpfermarkt am Kloster wird auch in diesem Jahr wieder Tausende Besucher anziehen. (Foto: Günther Reger)

Töpfermarkt auf dem Fürstenfeld-Areal, Samstag, 12. August, und Sonntag, 13. August, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Rahmenprogramm auch für Kinder von 11 bis 17 Uhr. Livemusik in den Biergärten von 12 bis 15 Uhr. Eintritt frei.

© SZ vom 11.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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