Kommentar:Ein Überangebot hilft niemandem

Lesezeit: 1 min

Die Kulturinteressierten im Landkreis müssen sich dieses Jahr entscheiden, ob sie lieber in Bruck, Germering oder Gröbenzell feiern. (Foto: Günther Reger)

An diesem Samstag finden drei große Kulturveranstaltungen in drei Städten statt. Die Veranstalter sollten solche Events besser koordinieren

Von Florian J. Haamann

An sich ist es ja eine schöne Sache, dass sich die Städte im Landkreis ein breites Kulturangebot leisten und vor allem im Sommer ganz besondere Veranstaltungen organisieren, etwa die Musik- und Kulturnächte. Diese regelmäßigen Angebote mit Eventcharakter, die auch für Menschen interessant sind, die sonst nicht überall ein Abo haben oder zwei Stunden in einem klassischen Konzert sitzen wollen, sind eine tolle Ergänzung des Programms etablierter Institutionen. Doch wenn man einen Blick auf die Veranstaltungen dieses Samstages wirft, kommt einem schon die Frage, warum in aller Welt sich die Organisatoren scheinbar überhaupt nicht absprechen. Denn Kulturinteressierte dürfen an diesem Abend wählen zwischen Brucker Kulturnacht, Germeringer Musiknacht und Gröbenzeller Musiknacht, ganz zu schweigen von den zahlreichen kleineren Terminen.

Durch die Überschneidung dieser drei Großereignisse machen sich die Veranstalter nun zwangsläufig gegenseitig das Publikum streitig und zwingen die Besucher dazu, sich für eine Veranstaltung zu entscheiden, selbst wenn sie gerne mehrere davon besucht hätten. So groß, dass man sich so eine Situation leisten kann, ist die Masse der Kulturinteressierten nun auch wieder nicht. Zumal sich die Veranstaltungen auch noch gegen die Konkurrenz im nahen München durchsetzen müssen, wo an diesem Samstag unter anderem das Filmfest zu Ende geht, die Opernfestspiele und das Tollwood-Festival laufen.

Natürlich, man kann nicht auf alle Termine Rücksicht nehmen und die eigenen Veranstaltungen auch noch mit München koordinieren, aber eine bessere Absprache zumindest der großen Ereignisse im Landkreis wäre, auch im Sinne der Besucher, nicht nur wünschenswert, sondern zwingend notwendig. Da darf es auch keine Rolle spielen, dass das erste Juliwochenende so reizvoll erscheint, weil man auch langfristig davon ausgehen kann, dass das Wetter gut ist. Denn auch der Juli hat viele Wochenenden und selbst im Juni soll es gerüchteweise ab und schön sein.

© SZ vom 02.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: