Kulturnacht:Kunstgenuss bis nach Mitternacht

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Zur Brucker Kulturnacht verwandelt sich die Kreisstadt wieder in eine riesige Bühne. Von Literatur über Theater bis hin zu Film und Musik ist dabei alles geboten

Von Florian J. Haamann, Fürsenfeldbruck

Eine frische Location, spannende neue Gäste und Altbewährtes: Die Brucker Kulturnacht wartet auch in diesem Jahr wieder mit allem auf, wofür ihre Fans sie seit nun knapp zwei Jahrzehnten schätzen. Für die Besucher bedeutet das am Samstag, 29. Juni, allerdings wieder die Qual der Auswahl. Denn alle der zum Teil hochkarätigen Veranstaltungen lassen sich in den sechs Stunden natürlich nicht erkunden.

Neu dabei ist in diesem Jahr das Lichtspielhaus an der Maisacher Straße. Dadurch wird das Angebot in der Innenstadt noch dichter. Und das Premierenprogramm ist gleich ein echter Geheimtipp. Neun Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film in München (HFF) zeigen dort in drei Blöcken ihre Kurzfilme. Nach jedem Block beantworten jeweils die drei Filmemacher Fragen zu ihren Werken. Ein Besuch mindestens eines Blocks empfiehlt sich also für jeden, der sich für die Zukunft des deutschen Films interessiert. Nach den Studentenfilmen ist von 22 Uhr an zudem geplant, den oscarprämierten Kurzfilm "Quiero Ser" von HFF-Absolvent Florian Gallenberger zu zeigen. Zum Abschluss gibt es im Lichtspielhaus dann von 23 Uhr an den in diesem Jahr auf der Berlinale präsentierten Spielfilm "O Beautiful Night" zu sehen.

Aber auch an den anderen gut ein Dutzend Spielstätten ist für jeden Kulturgeschmack etwas geboten. Literatur und Bildende Kunst etwa im Haus 10. Dort liest jeweils von 19.30 und 20.45 Uhr an Maria Bachmann aus ihrem Buch "Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hast". Das handelt von ihrer einsamen Kindheit in der süddeutschen Provinz der Sechzigerjahre. Der Künstler Stefan Maria Rab lädt am ganzen Abend nicht nur zu seiner Ausstellung "Apres - Eine Verwandlung" ein, sondern zeigt von 21.45 Uhr an einen eindruckvollen japanischen Butoh-Tanz. Begleitet von Phillip John Bapist am Keyboard, trägt Susanne Russek von 23 und 24 Uhr an in einer Sprachperformance die "Worte an die Nachwelt" des Dichters Lars Huldén vor.

Kunst und Kultur zum Mitmachen erwartet die Besucher erneut am Niederbronnerplatz. Dieser wird von Jugendlichen zu einem Kreativ-Areal verwandelt, mit Graffiti-Workshops, Musik und nachhaltiger Mode. Zu den Pfeilern der Kulturnacht gehört die Poetry-Slammerin Fee, die seit vielen Jahren im Stadtpark besonderen Wortkünstlern eine Bühne bietet und auch selbst auftritt. In diesem Jahr hat sie Philipp Potthast, der gerade erst den Bayernslam gewonnen hat, und die Hamburger Lyrikerin Svea Gros dabei. Beginn ist jeweils um 20.30, 21 und 22.30 Uhr.

Auch die beiden Außenposten Jexhof und Furthmühle sind heuer wieder vertreten. Im Jexhof präsentiert die Band Dein Ernst einen Mix aus Rock, Hip-Hop und Pop, den es so gewiss nicht oft zu hören gibt. Dazu gibt es kluge Texte, sportliche Show-Einlagen und schrille Outfits. In der Furthmühle ist Liedermacher Hundling zu hören, der unter anderem den BR-Heimatsound-Wettbewerb gewonnen hat.

Im Museum Fürstenfeldbruck ist "Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater" zu sehen, das immer wieder mal im Landkreis gastiert und quasi jedes Mal ausverkauft ist. Geeignet ist es sowohl für jüngere als auch, vor allem zu späterer Stunde, ältere Besucher. Termine: 19.30, 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr. Erreichbar sind alle Veranstaltungsorte mit den eigens eingerichteten Shuttlebussen, die drei verschiedene Touren befahren.

Brucker Kulturnacht, Samstag, 29. Juni, 19 bis 1 Uhr, Eintritt zehn, ermäßigt fünf Euro, inklusive Shuttlebussen. Vorverkauf und Programmheft unter anderem in Rathaus, Stadtbibliothek und Museum. Alle Veranstaltungen sind unter www.Brucker-Kulturnacht.de zu finden.

© SZ vom 05.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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