Künstlerwettbewerb:Bunte Verwaltung

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Emmeringer Rathaus wird mit Farbleuchten angestrahlt

Von Manfred Amann, Emmering

Auch nach der Sanierung des Altbaus und der Erweiterung durch einen Anbau soll das Emmeringer Rathaus als solches eindeutig wahrgenommen werden. Deshalb wird auf der straßenseitigen Giebelfassade des Neubaus bald in großen Lettern aus Plexiglas das Wort Rathaus prangen und darüber das Gemeindewappen. Angestrahlt von einer Bodenleuchte, soll den Passanten ein Farbtonwechsel ins Auge fallen. Zusätzlich ist vorgesehen, die Glasfront im Eingangsbereich mit bunten Glasplättchen, die Ausschnitte aus dem Ortsplan zeigen, zu gestalten und auf beiden Seiten der Türe soll mehrmals senkrecht gestellt das Wort Rathaus zu lesen sein. Weiterhin sollen der äußere Teil der Neubaugiebelfassade und der Risalit am Altbau in gleicher Farbe gefasst werden, um die weiße Front aufzulockern und um zwischen dem den Neu- und den Altbau eine optisch Verbindung herzustellen. Mit vier Gegenstimmen hat sich der Gemeinderat nach langer kontroverser Beratung zu dieser Außengestaltung durchgerungen. Offen ist jedoch noch, welcher verbindende Farbton der Gestaltung zugrunde gelegt sein soll, blau oder grün. Bürgermeister Michael Schanderl soll nun mit den Künstlern darüber verhandeln, von denen die Gestaltungsvorschläge stammen. Die Gemeinde hatte einen Künstlerwettbewerb für die Fassadengestaltung ausgeschrieben, zu dem vier Vorschläge eingegangen waren. Die große Aufschrift "Rathaus" war von der Jury mit einer Stimme Vorsprung vor der Idee mit der Eingangsgestaltung favorisiert worden.

Auf Vorschlag der Verwaltung hat sich der Gemeinderat nun mehrheitlich auf eine "Kombination" beider Vorschläge verständigt. Wie Bürgermeister Michael Schanderl (FW) in der jüngsten Sitzung erläuterte, waren die Rathaus-Lettern ursprünglich in blau und die Eingangsgestaltung in Grün gehalten. Um eine farbliche "Harmonisierung" beider Vorschläge zu erreichen, habe der Siegerkünstler angeboten, die Aufschrift Rathaus statt blau, grün zu halten. Stefan Floerecke (CSU) vermutete dahinter den Einfluss des Bürgermeisters, denn das Grün "geht schon sehr in Richtung Freie-Wähler-Farben", woraufhin Schanderl scherzhaft anmerkte, nichts Anstößiges daran zu finden, dass die FW das gesamte Farbspektrum abdeckten. Konrad Füßl sprach sich gegen die Eingangsgestaltung aus, da sie eher der "Hippie-Flower-Power-Zeit" zuzurechnen und daher nicht mehr zeitgemäß sei. In vielen öffentlichen Gebäuden könne man heute wieder bunte Gestaltungen finden, widersprach daraufhin Kulturreferentin Monika Suhrmann (FW) und Hans Weiß riet dazu, sich auf die Aufschrift zu beschränken, weil die künstlerische Gestaltung des Eingangsbereiches nur Mehrkosten verursache.

© SZ vom 07.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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