Kottgeisering:Weiter geht's im Kreistag

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Sandra Meissner hat die sechs Jahre genossen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Sechs Jahre war Sandra Meissner Bürgermeisterin

Von Ingrid Hügenell, Kottgeisering

Sehr viele gute Erfahrungen habe sie in ihren sechs Jahren als Bürgermeisterin von Kottgeisering sammeln dürfen, sagt Sandra Meissner, 51. "Das hat mich persönlich weitergebracht." Schön sei am Bürgermeisteramt, wenn man jemandem etwas geben dürfe, was der beantragt habe. "Und wenn man jemanden verheiraten darf." Das habe ihr immer besonders viel Freude gemacht.

Über den Streit mit der Bürgervereinigung, für die Meissner ins Bürgermeisteramt gewählt worden war, will sie nicht mehr groß reden. "Unstimmigkeiten gehören dazu", sagt sie. In Kottgeisering waren diese so massiv, dass Meissner zu den Freien Wählern wechselte, für die sie auch als Landratskandidatin antrat. "Dahin war der Weg nicht weit." Verärgert sei sie nicht wegen der Querelen, sagt sie. "Das ist nicht meine Art."

Zwei große Komplexe nennt sie als Erfolge ihrer Amtszeit: Die Trinkwasserversorgung des Dorfs mithilfe des Gemeinderats auf gesunde Füße gestellt und den Breitbandausbau mit einem modernen Glasfasernetz vorangebracht zu haben. "Das ermöglicht erst, dass wir jetzt im Homeoffice arbeiten können."

Als Kreisrätin, neue Fraktionsvorsitzende und einzige Frau der künftig achtköpfigen Freie-Wähler-Fraktion im Kreistag liege ihr der Klimaschutz besonders am Herzen. "Das ist eines unserer Hauptthemen", sagt Meissner. Es gelte, die erneuerbaren Energien auszubauen und den Verkehr umzustellen. Sie setzt dazu auf Fahrradstraßen und den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Ohnehin habe sie immer für den viergleisigen Ausbau der S4 plädiert. Einsetzen will sie sich auch für die Stärkung des Ehrenamt: "Ohne das geht es nicht." Die Ansprüche stiegen aber immer weiter, durch eine Zunahme der Bürokratie und von Haftungsfragen, gleichzeitig nehme die soziale Anerkennung ab. Eine bessere Vernetzung der Ehrenamtlichen könne schon viel bewirken.

Meissner wird sich wieder verstärkt ihrer Rechtsanwaltskanzlei für Familien- und Erbrecht widmen, die sie während der sechs Jahre als ehrenamtliche Bürgermeisterin heruntergefahren hat. Ein Mandantenstamm sei ihr geblieben, über den werde sie weiter empfohlen. Meissner hat vier Töchter im Alter von 17, 15, neun und sieben Jahren, da gebe es in der Familie einiges zu tun. "Ich nenne es das Leben", sagt sie lachend. Zu Beruf, Familie und politischem Amt kommen als Hobbys Yoga und Kunst. Bei letzterem sieht Meissner gerade eine sehr interessante Entwicklung. "Ich bin erstaunt, dass so viel zusammenkommt."

© SZ vom 18.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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