Kottgeisering:Meissner zieht Bilanz

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Sandra Meissner tritt als Bürgermeisterin ab und für die Freien Wähler bei der Landratswahl an. (Foto: Matthias F. Döring)

Bürgermeisterin leitet ihre letzte Bürgerversammlung

Von Manfred Amann, Kottgeisering

Nach ihrer sechsjährigen Amtszeit als ehrenamtliche Bürgermeisterin kann Sandra Meissner die Erneuerung der Wasserleitungen als Erfolg verbuchen. Sie sei "stolz und dankbar, dass wir im Gemeinderat so mutig waren, als kleine Gemeinde für diese Mammutaufgabe viel Geld in die Hand zu nehmen", sagte die Gemeindechefin auf ihrer letzten Bürgerversammlung. Die Alternative wäre gewesen, wie bislang immer dann dort neue Rohre zu verlegen, wo die alten gebrochen waren.

"Im Zeitraum von zwei Jahren bis Ende 2018 waren ihren Aufzeichnungen zufolge 40 Rohrbrüche zu reparieren gewesen, "in diesem Jahr hatten wir erst einen". Allein in der Villenstraße Süd seien 1270 Meter neue Leitungen verlegt worden. Dafür wurden rund 1,14 Millionen Euro investiert. Damit sei schon viel erreicht, man werde das Erneuerungskonzept dennoch weiterverfolgen, so die Rathauschefin. Ein Problem, das in erster Linie der schönen und geschützten Landschaft geschuldet ist, sieht Meissner darin, dass es kaum Möglichkeiten gibt, Bauland auszuweisen. "Dort wo wir den Ort noch baulich entwickeln könnten, bekommen wir keinen Grund". Also bleibe nur die Nachverdichtung. Mit Blick auf eine Bebauung auf beiden Seiten der Kreuzackersiedlung stellte sie klar, dass das Landratsamt dafür keine Genehmigung erteilen werde. Da laut Meissner derzeit mittels einer Bebauungsplanänderung südlich der Villenstraße mehr Baurecht geschaffen werden soll, sorgte sich ein Besucher, dass in diesem Wohngebiet auch Gewerbe zugelassen werden soll. "Wenn, dann nur stilles Gewerbe, das in die Gegend passt", versicherte Meissner, es sei aber noch nichts entschieden.

Dass die Bürgermeisterin erstmals darauf einging, was die Gemeinde unternommen hat, um den CO₂-Ausstoß zu verringern, fand Anerkennung. Für Silvia Summer geschieht jedoch trotz vorhandenem Energiekonzept im gesamten Landkreis viel zu wenig, um voranzukommen. Landrat Thomas Karmasin erläuterte dazu, dass man das Ziel, 2030 nur noch mit erneuerbaren Energien auszukommen, sicher nicht schaffen werde. Über Energiewende und Klimawandel werde viel geredet, sagte der Kreischef, "aber die Menschen müssen aktiv mitmachen und das tun sie nicht, weil ihnen was anderes wichtigerer ist". Gabi Golling warf daraufhin ein, dass der Thematik im Gemeinderat und auch im Kreistag zu wenig Bedeutung beigemessen werde. Wie Karmasin dazu feststellte, sind in der Kreisverwaltung zwei Personen damit beschäftigt, bei der Energiewende vorwärts zu kommen. Bürgermeisterin Meissner führte zudem an, dass jede Aktion mit Geld verbunden sei. Die Gemeinde hätte zum Beispiel als Beteiligter an der Grafrather Kläranlage die Möglichkeit, einen Faulturm zu errichten und somit je Einwohner 23 Kilowattstunden Strom pro Jahr einzusparen. "Dafür müsste der Abwasserzweckverband Obere Amper aber circa 4,5 Millionen investieren", sagte Meissner als Vorsitzende. Man werde das durchrechnen und dann entscheiden. Für Karmasin hatte die Bürgerinitiative gegen den geplanten Bau von Stallungen für 5000 Hühner durch von Bio-Bauer Erich Klas ein "Geschenkpaket" mit über 200 Unterschriften vorbereitet. Dazu konnte der Kreischef nur sagen, dass die Planung in einem "üblichen Verfahren" abgehandelt werde und dabei die rechtlichen Vorgaben beachtet werden. Karmasins Rat: "Redet doch miteinander!"

Ein Vertreter der Firma Deutsche Glasfaser erklärte, dass sich mittlerweile 22 Prozent der Haushalte zum Anschluss verpflichtet haben. 40 Prozent seien jedoch nötig, um ein Glasfasernetz bis in die Häuser verlegen und wirtschaftlich betreiben zu können. "Wir haben aber noch einige Wochen Zeit", so der Firmenvertreter zuversichtlich.

© SZ vom 22.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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