Kottgeisering:Grüne kritisiert Landrat für Klimapolitik

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Die Spitzenkandidatin der Grünen in Kottgeisering, Gabi Golling, hat deutliche Kritik geäußert an der Klimapolitik des Brucker Landrats Thomas Karmasin. Sie bezieht sich dabei auch auf ein SZ-Interview, in dem Karmasin geäußert habe, wenn sich alle Menschen so verhalten würden, wie der Landkreis, dann wäre alles in bester Ordnung. Das stehe in eklatantem Widerspruch zur Klimabilanz des Landkreises, stellt Golling fest. Trotz Kreistagsbeschluss zur Selbstverpflichtung, bis 2030 klimaneutral zu werden, sei der Landkreis diesem Ziel noch keinen Schritt näher gekommen. Die Zeit laufe uns davon, so Golling, während der CSU-Landrat die Verantwortung an die Bürger abschiebe. Dazu werde ein neues Klimapaketchen geschnürt, das bis 2050 mit den gleichen Maßnahmen weitermache, die auch bisher nichts erreicht hätten. Weiterführende Vorschläge zum Thema Verkehrswende und dem viergleisigen Ausbau der S4 sowie einer Tarifreform, die den Namen verdienen würde, eine Priorisierung des Radverkehrs oder auch die Einführung der Biotonne im Landkreis, um Energie aus Bioabfall zu generieren, oder dem Ausbau von Windenergie und Photovoltaik gebe es praktisch keine: "Aus klimapolitischer Sicht hat Herr Karmasin komplett versagt", so die Grüne.

Nach den Berechnungen der Klimaforschung sei unser globales CO₂-Budget in spätestens sieben Jahren aufgebraucht, wenn sich nichts ändere. Dann würde das Klima an Kipppunkte kommen, von denen ab die weitere Entwicklung kaum noch zu kontrollieren sei. Karmasin nehme dies aber nicht zur Kenntnis. Als lange regierender und damit Weichen stellender Politiker hätte Karmasin bis heute nicht verstanden, worin sich der Großteil der Wissen-schaftler einig seien. Mit individuellen Verhaltensänderungen allein lasse sich der Klimawandel nicht aufhalten, so Golling.

© SZ vom 10.03.2020 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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