Kottgeisering:Begehrlichkeiten

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Rückt wieder ins Interesse: der vor Jahren abgelehnte Standort für einen Supermarkt in Kottgeisering. (Foto: Günther Reger)

Kottgeisering erwehrt sich Bauwünschen im Schutzgebiet

Von Manfred Amann, Kottgeisering

Das Ampermoos und das Landschaftsschutzgebiet rund um Kottgeisering und zwischen den Ortsteilen begrenzen die Möglichkeiten der Gemeinde, Bauland auszuweisen. Daher setzt die Gemeinde auf Innenverdichtung, die mit der Baurechtsnovelle unter anderem geringere Abstände zu Nachbarn zulässt. Wie Rathauschef Andreas Folger auf der jüngsten Bürgerversammlung im Sportlerheim aufzeigte, kommt die Gemeinde in kleinen Schritten voran. Seiner Meinung nach hat auch ein Supermarkt im Landschaftsschutzgebiet keine Chance. Vor kurzem sei erneut ein Antrag eingegangen, am Rande des Hauptortes Richtung Kreuzacker-Siedlung, einen Lebensmittel-, eventuell einen Edeka-Markt anzusiedeln. Die Situation, dass der gewünschte Standort unter Landschaftsschutz stehe, habe sich nicht geändert. Auch wenn gemäß Planung nun auf einen Getränkemarkt verzichtet werden soll, werde es kaum möglich sein, eine Teilfläche herauszunehmen.

Im Jahre 1989 habe der Bayerische Verwaltungsgerichtshof eine Bebauung des Geländes, auch von Teilen untersagt, und das Urteil gelte noch immer. Vor fünf Jahren sei zudem schon einmal ein Supermarkt an gleicher Stelle in einem Bürgerentscheid abgelehnt worden und die Einstellung der Kottgeiseringer habe sich seitdem wohl auch kaum geändert, sagte der Gemeindechef, nachdem eine Besucherin darum gebeten hatte, die Ansiedlung weiter zu verfolgen, um eine bessere Nahversorgung sicherzustellen. Folger berichtete zudem über eine positive Resonanz auf die Renaturierung des Mutterbaches im Bereich des Dorfangers. Damit sei mehr Lebensqualität auf öffentlichem Grund ermöglicht worden. Die Kneippanlage sei sehr begehrt. Positiv gesehen, werden laut Folger auch die zügige Erneuerung des maroden Wasserleitungsnetzes sowie die Planungen der Gemeinde zum Hochwasserschutz. In einer großen Auffangmulde an der Bahnlinie solle sichergestellt werden, dass von den Hängen westlich des Dorfes bei Starkregen abfließendes Wasser nicht auf das Dorf zustürzen kann, sondern in einer großen Mulde zusammenläuft und dort nach und nach versickern kann.

Als "vorbildlich" anerkannt sei mittlerweile das Engagement der Gemeinde für die Energiewende und damit auch für den Klimaschutz. "Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren auf dem Rathaus und auf dem Kinderhaus Fotovoltaikanlagen montieren lassen, auch um ein Vorbild zu geben und Hausbesitzer zu motivieren, ihre Dächer ebenfalls zur Gewinnung von Sonnenstrom zu nutzen", erläuterte der Bürgermeister. Von den Brucker Stadtwerken sei nun bestätigt worden, dass sich daraufhin auch einige Privatleute Solarpaneelen auf das Dach hätten montieren lassen. "Der Beitrag, den Kottgeisering für die Energiewende leistet, kann sich auf jeden Fall sehen lassen", befand Folger und erläuterte, dass allein durch die drei großen Fotovoltaikanlagen, die an der Bahnlinie schon errichtet sind oder nach Abschluss der Planung noch werden, einmal insgesamt 8,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. "Im Vergleich dazu, das Windrad in Mammendorf erzeugt jährlich 6,2 kWh, für unser kleines Dorf ist das schon beachtlich", sagte er Gemeindechef. In Kürze werde vor dem Rathaus eine Ladesäule für Elektroautos errichtet, überdies werde Kottgeisering den anderen Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft, Grafrath und Schöngeising, folgen und ein Elektroauto für Car-Sharing zur Verfügung stellen.

© SZ vom 17.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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