Konzept zum Klimawandel:Germering setzt auf die Sonne

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Die Stadt will in großem Maß Solarenergie nutzen und sich gegen die Folgen des Klimawandels wappnen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Stadt Germering hat die Änderungen im Auge, die der Klimawandel mit sich bringt. Zu diesen Änderungen gehören längere Hitze- und Trockenphasen sowie Starkregen und Überschwemmungen. Im Landkreis befassen sich auch die Kommunen, die am Starzel- oder Gröbenbach liegen mit den Folgen der Erderwärmung. Alling, Eichenau, Gröbenzell, Olching und Puchheim haben bereits Pläne vorgelegt, wie sie Schäden durch Hochwasser vermeiden wollen. Planungen gibt es in Germering noch nicht, im kommenden Jahr soll aber ein Konzept vorgelegt werden. Der Grünen-Fraktion, die den Antrag gestellt hat, geht es insbesondere um Maßnahmen gegen den zu erwartenden Wärmeanstieg im Stadtgebiet. Es gelte, eine ausreichende Klimatisierung und Abkühlung in den Sommermonaten sicherzustellen, heißt es in dem Antrag.

Freilich wollen die Stadtpolitiker nicht nur auf ein Konzept zur Anpassung an die Erderwärmung warten. Sie planen auch einen Ausbau der Photovoltaik. Stadtrat Benedikt Nesselhauf von der CSU sagte, im Gremium sei man sich einig, dass die Stadt ihre CO₂-Emissionen herunterfahren müsse. Die Nutzung der Sonnenenergie bezeichnete er als "großen Baustein" dafür, dieses Ziel zu erreichen. Zudem habe diese Technik für erneuerbare Energien am meisten Zustimmung in der Bevölkerung, sagte Nesselhauf. Er forderte, dass sich die Stadt deshalb dazu verpflichten solle, sämtliche eigenen Neubauten sowie jene, auf die sie Einfluss nehmen kann, mit Anlagen für Solarenergie auszurüsten.

Zudem sollen die Dächer bestehender städtischer Gebäude mit PV-Anlagen nachgerüstet werden, so weit das baulich möglich ist. Auch Anlagen auf freien Flächen will der CSU-Antrag in die Solarstrategie einbeziehen, ebenso wie die Parkplätze an den Bahnhöfen und vor der Stadthalle. Zuschüsse an Privatpersonen für die Errichtung von Photovoltaik wären eine weitere Option, die Nutzung von Sonnenenergie auszuweiten, doch dafür hat die Stadt momentan wohl zu wenig Geld. Einen Betreiber für eine Solaranlage hat Germering aber schon gefunden. Die Bürgerenergiegenossenschaft "Sonnensegler" möchte eine Anlage auf dem Dach des Kindergartens "Kleiner Muck" betreiben. Es ist daran gedacht, den erzeugten Strom für die Einrichtung zu nutzen. Berechnungen der Stadtverwaltung haben ergeben, dass die Errichtung einer Solaranlage in jedem Fall rentabel ist. Für die neu gegründete Energiegenossenschaft, der auch etliche Einwohner Germerings angehören, ist die Anlage auf dem Kindergarten das erste Projekt.

Die Stadträte haben sich auch für die Anpflanzung von Bäumen im Stadtgebiet ausgesprochen, und zwar auf Grundstücken an der Dorfstraße, dem Bärenweg und an der Autobahn A 96. Bis zu 15 Bäume sollen es werden, im Vergleich zur Forderung der Grünen nach 1000 neuen Bäumen recht wenig. Doch die Verwaltung rechnete den Stadträten vor, was die Anpflanzung eines von der Stadtgärtnerei betreuten Baumes kostet, die Rede war von 3000 bis 4400 Euro pro Gehölz. Viel billiger kommt dagegen die Pflanzung von Bäumen am Parsberg. Nach Auskunft von Gabriele Mühl vom Bauamt wurden zwischen Nebel und Schusterhäusl bereits 650 Setzlinge eingepflanzt.

© SZ vom 14.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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