Seit mehr als hundert Jahren erinnert die Kaisersäule an der Bundesstraße 2 bei Puch an Ludwig den Bayern. Er war der Sohn von Ludwig dem Strengen, dem die Fürstenfeldbrucker den Bau des Klosters und damit vermutlich auch die aktuelle Bedeutung ihrer Stadt zu verdanken haben. In den vergangenen Jahrzehnten hat dieses Denkmal bei den Bruckern kaum Beachtung gefunden, wenn man einmal von seiner Bedeutung als Orientierungspunkt für Navi-lose Autofahrer absieht.
Die 1808 errichtete Kaisersäule mit Brunnen und Park, wie es laut der zuständigen Behörde korrekt heißt, ist inzwischen von allen drei Seiten von Straßen eingekreist: der stark frequentierten Bundesstraße zwischen Fürstenfeldbruck und Augsburg, der Straße Zur Kaisersäule und schließlich noch dem Bypass, der die Verkehrsteilnehmer Richtung Kreisstadt führt. Was vor einem Jahrhundert vielleicht noch gewünscht war - reger Betrieb -, hat sich inzwischen so weiter entwickelt, dass an solchen Verkehrsknotenpunkten in der Tat neimand mehr länger als wirklich notwendig verweilen möchte.
Die Entwicklung der als Park konzipierten Anlage hin zu einer besseren Verkehrsinsel erklärt vielleicht, zu einem gewissen Teil zumindest, warum das Denkmal von den wenigsten als solches wahrgenommen wird. Insofern ist die Argumentation des zuständigen Straßenbauamts nicht verkehrt: Durch den Rückbau des Bypasses zu einem Geh- und Radweg mit Ausnahmen für Traktoren würde um das Monument nur noch an zwei Seiten der Verkehr rauschen. Und die Menschen würden die kleine Grünanlage vielleicht eher als Ausflugsort annehmen. Aus diesem Grund sollte man im Landesamt für Denkmalschutz diese Planung nicht kategorisch ablehnen, falls es nicht anders geht. Dennoch war es richtig, dass bei dem Ortstermin am Montag alle Kritiker weitere Alternativen eingefordert haben. Immerhin ist das Ensemble Kaisersäule ein Stück Fürstenfeldbrucker Geschichte.