Schrodis Rücktritt:Ziel bleibt der Bundestag

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Zu Gunsten der Berufstätigkeit seiner Frau kürzer zu treten, das passt zu Michael Schrodi. Der Abschied vom Stadtrat ist also konsequent.

Von Gerhard Eisenkolb

Der SPD-Kreisvorsitzende Michael Schrodi zieht sich nun als Vater von zwei kleinen Kindern aus gutem Grund nach nur einem Jahr aus dem Stadtrat von Olching zurück. Der Erziehung der eigenen Kinder Vorrang vor einem arbeitsaufwendigen kommunalpolitischen Ehrenamt einzuräumen, ist richtig. Besonders dann, wenn Bildungs- und Familienpolitik einer der Schwerpunkte der eigenen politischen Arbeit und der der eigenen Partei ist. Trotz dieses Teilrückzugs ist davon auszugehen, dass der Olchinger 2017 im Bundestagswahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau wieder als Direktkandidat antreten wird.

Für den Unterbezirk ist der 37-Jährige der gesetzte Kandidat, weil er auf der Landesliste die Warteposition des ersten Nachrückers hat. Eine solche Position gibt man in der SPD nicht so schnell auf, das würden ihm auch seine Unterstützer nur schwer verzeihen. Vor allem dann nicht, wenn man, wie Michael Schrodi, seit Jahren zielstrebig und fleißig auf ein Bundestagsmandat hinarbeitet. Deshalb wird der junge Kreisvorsitzende, auch davon geht man in der SPD aus, den bisherigen Kurs beibehalten. Der Chef der Landkreis-SPD trat mit dem Ziel an, den Unterbezirk neu aufzustellen und den Nachwuchs gezielt zu fördern. Als prinzipienfester Sozialdemokrat ist er davon überzeugt, dass die SPD in einer Zeit, in der die Kluft zwischen Arm und Reich nach wie vor größer wird, dringender gebraucht wird, denn je. Allerdings ist es ihm in den vier Jahren, in denen er als Vorsitzender an der Spitze der Landkreis-SPD steht, noch nicht wirklich gelungen, den Wählern diese Botschaft zu vermitteln. Dafür steht Schrodi für etwas, was in der Politik auch wichtig ist: für Glaubwürdigkeit.

Im Grund genommen ist der Olchinger nicht der geborene Kommunalpolitiker. Dafür orientiert er sich zu strikt an Parteigrundsätzen und hat immer Ziele im Auge, in denen sich die Abhängigkeit der Kommunalpolitik von der Bundespolitik zeigt. Das sind Fragen der sozialen Gerechtigkeit oder des sozialen Wohnungsbaus und billige Mieten; das sind die Teilhabe von Empfängern von Sozialleistungen am gesellschaftlichen Leben oder Bildungsgerechtigkeit.

© SZ vom 15.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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