Ein wahrer Kulturort. So würdigt Staatsminister Bernd Siebler die Buchhandlung Bräunling, die als "Bayerns Buchhandlung des Jahres 2021" ausgezeichnet wird. Es ist genau die richtige Beschreibung für dieses Kleinod, das nördlich des Puchheimer S-Bahnhofs in einem grauen Gewerbebau untergebracht ist. Denn das, was Inhaberin Nicola Bräunling dort seit fast eineinhalb Jahrzehnten leistet, ist soviel mehr, als einfach nur Bücher zu verkaufen. Längst haben sich viele Buchhandlungen in kleine Unterhaltungszentren verwandelt. Oder verwandeln müssen, um nicht unterzugehen. Mit antiken Eichenregalen und dicken Schmöckern kommt niemand mehr gegen den wachsenden Onlinehandel an. Was Bräunling dabei auf bemerkenswerte - oder eben ausgezeichnete - Weise gelingt, ist der Spagat zwischen hoher und Unterhaltungsliteratur, Stöberecke und Geschenkideen, herausragender individueller Beratung und hochwertigen Veranstaltungen.
Und eben diese sind es, die die Buchhandlung Bräunling neben den vielen Büchern, zu einem "wahren Kulturort" machen. Und auch hier ist ihr Angebot so breit gefächert wie im Laden: Von der Backshow über gemeinsames Singen bis zur exklusiven Vorstellung eines neuen Kurzgeschichtenbandes. Vom Parkplatz im Hinterhof über eine alte Schreinerei bis ins Kulturzentrum. Bräunling bringt die Literatur an die Menschen und zu den Menschen. Und zwar zu allen. Zu Bibliophilen ebenso wie zu denen, die sich der Welt der Literatur bisher noch nicht genähert haben. Wer einmal mit Bräunling spricht, der kann überhaupt nicht anders, als danach lesen zu wollen, immer und immer wieder. So sehr springt ihre Leidenschaft auf das Gegenüber über.
Dass der Laden nun als Bayerns Buchhandlung des Jahres ausgezeichnet wird, ist eine angemessene Wertschätzung der Arbeit, die dort Tag für Tag, und gerade während der Pandemie, geleistet wird. Und sie spiegelt die Anerkennung wider, die die Puchheimer "ihrer" Buchhandlung entgegenbringen.