Kommentar:Verantwortungsvoll fördern

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Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, und dessen großer Wert muss bei der Versorgung der Bürger beachtet werden

Von Erich C. Setzwein

Trinkwasser ist das wertvollste Lebensmittel; es zu schützen, ist Aufgabe aller. Insbesondere diejenigen, die Wasser fördern und vertreiben, sind schon per Gesetz angehalten, die Sauberkeit, aber auch die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Es ist deshalb der richtige Schritt, den die Gemeinde Maisach mit der Erschließung neuer Quellen geht, um die Versorgung ihrer Bürger sicherzustellen. Maisach gehört bislang keinem Verbund an, wie etwa große Kommunen im Osten des Landkreises, es leistet sich immer noch ein eigenständiges Wasserwerk. Und darauf dürfen die Maisacher auch stolz sein.

Ein neuer Tiefbrunnen als Ersatz für den seit vier Jahrzehnten bestehenden erscheint notwendig und wird sicher auch gebaut werden. Die in etwa 200 Meter Tiefe vorhandene Wasserschicht anzubohren und von dort Wasser fördern, um die weiter wachsende Einwohnerzahl zu versorgen, sollte jedoch mit großer Verantwortung erfolgen. Denn dieser Vorrat ist im Vergleich zum Grundwasser Zehntausende Jahre alt und enthält keine Schadstoffe. Deshalb darf es ausschließlich zur Beimischung der auch mit Nitrat belasteten Flachwasserbrunnen verwendet werden, auch wenn das Vorkommen ergiebig sein sollte.

Konsequenterweise muss Maisach seine beispielhafte Entschädigungspolitik für Landwirte fortsetzen und weiter ausbauen und die Grenzen der Wassereinzugsgebiete weiter fassen. Bauern bekommen Ausgleichszahlungen, wenn sie in den Wasserzonen nicht düngen. Im Wasserzweckverband WVA und in anderen Kommunen wird das auch so gehandhabt, die Nitratproblematik ist dadurch aber nicht ganz vom Tisch.

Es gilt, das Trinkwasser in allen Bereichen zu sichern. Beim Duschen oder Abspülen Wasser zu sparen, kann ohnehin schon jeder, aber die trockenen Grünflächen ums Haus mit diesem wertvollsten aller Lebensmittel zu beregnen, sollte der Vergangenheit angehören. Zwingend vorgeschrieben gehört deshalb in Neubaugebieten der Bau von Zisternen, über die Nutzung von Grauwassersystemen kann sich jeder individuell Gedanken machen. Wasser, auch wenn es derzeit in Mengen vom Himmel gefallen ist, wird weniger werden, auch die Vorräte. Darauf müssen sich nicht nur die Maisacher einstellen.

© SZ vom 28.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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