Kommentar:Schnell mal aufladen

Beim Aufbau von Ladestationen für E-Autos geht Eichenau voran. Andere Kommunen sollten folgen, um ein Netz aus Stromtankstellen zu schaffen

Von Erich C. Setzwein

Wer Fahrern von strombetriebenen Tesla-Autos schon einmal beim Schwärmen zugehört hat, möchte am liebsten gleich auch ein Elektroauto. Vor Reisereichweiten haben sie keine Angst, weil sich der Autobauer schon längst um den Aufbau eines Ladenetzes gekümmert hat und stets dort eine Ladesäule anbietet, wo sich in der Nähe auch ein gutes Restaurant oder eine Einkaufsgelegenheit findet. Von solchem Luxus ist man im Landkreis noch weit entfernt, auch wenn in Eichenau nun die Gemeinde eine neue Infrastrukturaufgabe in die Hand nimmt. Der Aufbau eines Netzes von Ladestationen ist sicherlich ebenso wichtig wie der eines leistungsfähigen Breitbandnetzes.

Nun ist Eichenau zusammen mit Puchheim und Gröbenzell in der glücklichen Lage, in der Komm-Energie so etwas wie eigene Stadtwerke zu haben, und diese zum Betreiber der Ladesäulen zu machen. Ein Ansporn für Fürstenfeldbruck und die von den Stadtwerken versorgten Westgemeinden sowie für Germering und Olching, ebenfalls über weitere Ladestationen nachzudenken und die Förderung beim Bund abzurufen. Das Geld sei da, betonen die ausgebenden Stellen. Ist die Industrie auch in der Lage, die benötigten Ladesäulen zu liefern, ließe sich in vergleichsweise kurzer Zeit allein im Landkreis ein Ladenetz aufbauen, das zum einen mehr Autofahrer dazu bewegen könnte, das nächste Fahrzeug ohne Verbrennungsmotor zu wählen, zum anderen alle durchreisenden E-Autofahrer zum Stromtankstopp verleiten könnte. Warum nicht in der Nähe einer guten bayerischen Wirtschaft oder dem Kloster Fürstenfeld. Ein halbe Stunde für die Schnellladung könnte man dort angenehm verbringen.

© SZ vom 15.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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