Überraschend vielversprechend. So könnte man das am Mittwoch vorgestellte Programm der anstehenden Kreiskulturtage beschreiben. Überraschend deshalb, weil es sich durchaus von den Vorjahren unterscheidet. Waren in den letzten Jahren viele der Veranstaltungen nur lose am vorgegebenen Thema orientiert vor allem von Einzelauftritten eingeladener Künstler geprägt, so gibt es in diesem Jahr eine viel stärkere Verknüpfung und eine größere Beteiligung lokaler Künstler und Kulturschaffender. Nahezu alle Veranstaltungen befassen sich auf interessante Weise mit dem Thema "unterwegs". Und das aus ganz verschiedenen Blickwinkeln. Sei es, dass Künstler ihren gewohnten Arbeitsraum verlassen, die Teilnehmer per Rad wichtige Orte im Landkreis kennenlernen oder historische Entwicklungen, wie etwa bei der Stadtführung in Fürstenfeldbruck, die sich mit dem Thema der Sommerfrischler Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigt.
Wenn man die Kreiskulturtage als Veranstaltung für alle Bürger versteht, die vor allem auch die Menschen ansprechen soll, die sonst eher selten bei Kulturveranstaltungen sind, dann muss das Angebot zugleich niederschwellig und besonders interessant sein. Und für alle Altersgruppen interessant sein. Auch das schaffen viele der Veranstaltungen, vom von Kindern entwickelten Brettspiel mit lokalem Bezug über Kindertheaterstücke bis hin zu Auftritten in Seniorenheimen. Dazu kommt, dass viele schöne Geschichten aus und über den Landkreis erzählt werden. Wenn Toni Drexler über die Fahrradfahrt seines Vaters 1934 von Hörbach an den Rhein erzählt, dann ist das Geschichte-erzählen im besten Sinne des Wortes.
Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Landkreisbürger die spannenden Veranstaltungen, die sie in den kommenden Wochen erwarten, auch in großen Mengen besuchen und damit das Engagement der vielen zumeist ehrenamtlichen Helfer der teilnehmenden Vereine würdigen. Und auch die Arbeit des Landkreises, der für die Organisation der Kulturtage verantwortlich ist.