Kommentar:Mehr Aufklärung und Transparenz

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Die Verantwortlichen müssen an der Mittelschule Olching ein anderes Klima schaffen

Von Julia Bergmann

Die Erfahrung von Hans-Dieter Fuchslochers Tochter an der Amperschule in Olching ist offenbar kein Einzelfall. Viele Eltern berichten von psychischer und physischer Gewalt unter Schülern und von aggressiven Lehrern. Auch das Schulamt und die Schulleitung sind laut Eltern darüber informiert worden. Doch es steht Wort gegen Wort. Das Schulamt bestreitet von derlei Beschwerden gewusst zu haben. Einige der Eltern unterstellen sowohl der Schulleitung als auch dem Schulamt, die Verantwortung abzuschieben und in Konfliktsituationen bewusst wegzusehen. Die Eltern sind empört, die Schulleitung zeigt sich von den Vorwürfen überrascht. Das gegenseitige Vertrauen beider Parteien ist ganz offensichtlich zerrüttet. Aber nicht nur das. Die Kommunikation zwischen Schulleitung, Schulamt und Elternschaft ist offenbar gestört. Auch daran gilt es jetzt zu arbeiten.

Genau deshalb ist es wichtig, dass die Aufarbeitung von Seiten des Schulamts im höchsten Maß sensibel und für alle Beteiligten transparent abläuft. Mit der Prüfung der Vorwürfe ist das Schulamt momentan bereits beschäftigt. Dringend notwendig wäre, dass die einzelnen Schritte und Ergebnisse dieser Prüfung nicht nur an die Schulleitung, sondern auch an die Elternschaft kommuniziert werden. Die einzelnen Vorwürfe der Eltern wiegen schwer. Auf Dauer reicht es dabei sicher nicht aus, dass Verantwortliche sich darauf berufen, von der Sache nichts gewusst zu haben.

Fest steht, dass Erlebnisse wie sie von den Eltern der Olchinger Mittelschüler geschildert wurden, an keiner Schule zur Normalität gehören dürfen. Wenn sich an Schulen Körperverletzungen, monatelanges Mobbing oder das mutwillige Beschädigen von Kleidung häufen, darf das von niemandem toleriert oder ignoriert werden. Gleiches gilt für aggressive oder demütigende Aussagen von Lehrern und für das Anbrüllen von Schülern. Sollte das Schulamt die Vorwürfe verifizieren können, müssen Konsequenzen folgen, wenn nötig personelle. Das Einschalten von Schulpsychologen reicht dafür nicht aus.

© SZ vom 14.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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