Kommentar: Gegen Mehrweg:Spontaner Genuss

(Foto: SZ)

Es sollte jedem freigestellt sein, was und wie viel er für den Umweltschutz tut

Von Florian J. Haamann

Nun also haben die fanatischen Bevormundungsbefürworter des Umweltschutzes ihr nächstes Opfer gefunden: Die selbstsüchtigen Kaffeetrinker mit ihren Einwegbechern sind die neuen Schuldigen der Umweltzerstörung. Unbestreitbar sind die Papp- und Plastikbecher nicht die ökologistische Variante des Kaffeekonsums. Sie verbieten zu wollen, ist dennoch falsch - aus freiheitlichen und praktischen Gründen. Denn in einer liberalen Gesellschaft muss jeder selbst entscheiden dürfen, wie sehr und auf welchem Weg er sich für bestimmte Dinge, etwa den Umweltschutz, einsetzt. Alles andere ist vor allem Bevormundung.

Zudem ist die Verwendung von Mehrwegbechern zwar eine nette Idee - in der Realität ist sie aber vor allem eines: unpraktisch. Mal schnell während eines Stadtbummels einen Kaffee mitnehmen? Geht nur, wenn man präventiv schon einmal den sperrigen Mehrwegbecher eingepackt hat - ohne Handtasche übrigens gar nicht so einfach.

Und falls der Ausflug doch länger dauert und man einen zweiten Kaffee will, sollte man direkt eine Wasserflasche - natürlich aus Glas - dabei haben, um das Mehrwegungetüm unterwegs reinigen zu können. Genuss sieht einfach anders aus.

© SZ vom 07.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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