Kommentar:Ganzheitliche Betrachtung

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Die Zukunftspläne des Amperverbandes sind nur zu loben

Von Erich C. Setzwein

Am Jahresende ausschließlich in rundum zufriedene Gesichter sehen - das durfte auch in diesem Jahr Allings Bürgermeister Frederik Röder. Als Vorsitzender des Amperverbandes, der das Abwasser von Tausenden Haushalten in den großen Kommunen des Landkreises sowie zweier Gemeinden im Nachbarlandkreis Starnberg entsorgt, erlebte er zum zweiten Mal nach seiner Amtsübernahme, wie zufrieden die Verbandsräte mit dieser Arbeit sind. Auch einige kritische Nachfragen konnten die Stimmung und das Bild, das der Verband nach außen abgibt, nicht trüben. Den Vertretern der Gemeinde scheint es ohnehin am liebsten zu sein, wenn "alles fließt", wie es der Philosoph Heraklit ausgedrückt haben soll.

Es mag weit hergeholt klingen, aber das Prinzip des "pantha rei", das Werden und Vergehen auf der Welt, passt zu dem, was der Amperverband macht. Nämlich den unablässig entstehenden Strom an Abwasser zu sammeln und ihn so zu bearbeiten, dass das Schädliche keinen Schaden mehr anrichtet und das Wasser wieder zurück in die Natur kommt. Nun sitzen in der Zentrale in Eichenau und auf der Kläranlage in Geiselbullach keine Philosophen, sondern Techniker und Betriebswirte, doch ihr Blick richtet sich nicht mehr nur auf einzelne Projekte oder Baustellen, sondern auf das ganze System. Es ist ein in die Zukunft gerichteter Blick, es ist eine Einstellung, die auch von der Sorge geprägt wird, dass alles, was fließt, auch ökologisch abläuft und dabei ökonomisch vertretbar bleibt. Dazu gehört auch, dass mit den Gebühren sorgsam umgegangen wird und nicht jede Investition eine Erhöhung nach sich zieht. Dass der Haushalt so ist, wie er ist, und dass nun auch auf die Rücklagen zurückgegriffen werden kann, ist auch jenen akribischen Verbandsräten zu verdanken, die über Ausgaben und Einnahmen wachen. Und dem kommunalen Prüfungsverband, der den Amperverband jährlich untersucht, ohne dass der Verband dazu verpflichtet wäre. Die ganzheitliche Sicht der Dinge ist die richtige, weil sie sowohl die Betreiber wie die Bürger vor Überraschungen schützt.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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