Kommentar: Für Mehrweg:Zumutbarer Beitrag

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Wer Ressorcen verschwenden möchte, sollte dafür auch mehr bezahlen müssen

Von Stefan Salger

Die Umwelt soll kommenden Generationen möglichst unbelastet erhalten werden. Da würde wohl kaum jemand widersprechen. Wenn es aber um konkrete Maßnahmen geht, wird es schwierig. Mal auf Bus, Bahn oder Rad umsteigen, auf ein Flugreise verzichten, in bessere Wärmedämmung investieren, Kunststoffverpackungen vermeiden? Auch auf Plastiktüten und Einweg-Pappbecher (mit Plastikdeckeln) weitgehend zu verzichten, erfordert etwas Mühe, genauer: Vorausdenken. Wer auf seinen Coffee-to-go partout nicht verzichten will, dem sollte das zuzumuten sein. Dass der Kaffee im eigenen Thermo-Becher länger warm bleibt, wäre ein schöner Nebeneffekt. Das ist lediglich ein kleiner Schritt zur Müllvermeidung, der nicht der letzte sein sollte. Aber es wäre eben ein Schritt in die richtige Richtung und ein Beleg, dass der Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis ist. Und den kommenden Generationen würde man mit dem Gegenentwurf zu Ex-und-hopp als Vorbild dienen. Cafébesitzer, die unbedingt noch eine Alternative zu Mehrweg anbieten wollen, sollten für Pappbecher zumindest 50 Cent in Rechnung stellen - oder im Umkehrschluss beim Verzicht auf diesen einen Rabatt in gleicher Höhe. Denn Ressourcenverschwendung muss spürbar teurer kommen als verantwortliches Handeln.

© SZ vom 07.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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