Was wird aus Ziel 21? Den Energiewendeverein aus dem Jahr 2001 wird es in ungefähr einem Jahr nicht mehr geben. Und auch der Name soll nicht weiterexistieren, weil er unmittelbar mit dem Verein verbunden ist. Eine professionell geführte Klimaagentur soll künftig dessen Aufgaben übernehmen, und das ist kein Misstrauensvotum gegen Ziel 21 - im Gegenteil.
Vorsitzender Gottfried Obermair hat die Pläne schon vor Jahren angekündigt. Klimaschutz und Energiewende werden als Themen nicht nur bleiben, sondern immer wichtiger. Dazu braucht es die professionelle Expertise und entsprechend ausgebildete Fachleute, dazu braucht es Netzwerke. Dass sich drei Landkreise dafür zusammentun, schafft Synergien.
Das aber bedeutet mitnichten Kritik an Ziel 21, das betonen alle am Umwandlungsprozess Beteiligten. Denn Ziel 21 hat zwei Jahrzehnte lang wesentliche Arbeit und Vorarbeit geleistet. Der Energiewendeverein hat versucht, über Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen, über fachliche Beratung und Bildungsarbeit die Energiewende im Alltag der Bürger zu verankern. Der Landkreis Fürstenfeldbruck galt zur Zeit der Gründung von Ziel 21 als Modelllandkreis. Das ausgegebene Ziel, die Energiewende bis 2030 erreicht zu haben, ist allerdings nicht mehr zu schaffen. Doch es macht Sinn, die laufenden Projekte von Ziel 21 in die neue Agentur zu überführen, um kein Knowhow und keine Zeit zu verlieren.
Dass die begleitende Beratung in Sachen Klimaschutz und Energiewende nun professionalisiert werden soll, entspricht der steigenden Bedeutung des Themas. Allerdings ist sicherzustellen, dass die angestrebte Verzahnung von Klimaschutzmanagement in den Kreisverwaltungen, ehrenamtlichen Akteuren und künftiger Klimaagentur auch ohne Reibungsverluste funktioniert, damit sich die Neuorganisation auch lohnt.