Kommentar:Ein offenes Rennen

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Für eine OB-Neuwahl in Fürstenfeldbruck gibt es kaum erfolgsversprechende Kandidaten

Von Gerhard Eisenkolb

Nun kann es also plötzlich schnell gehen mit einer OB-Neuwahl in Fürstenfeldbruck. Und die politischen Gruppierungen, die sich Hoffnungen auf die Nachfolge von Klaus Pleil (BBV) machen, schauen erst mal etwas dumm aus der Wäsche. Sie stolpern trotz der inzwischen fast 15-monatigen Krankheit von Pleil relativ unvorbereitet in die neue Situation hinein. Nun in wenigen Wochen Bewerber aus den Hut zu zaubern, die nicht nur Zählkandidaten sind, sondern eine Chance haben, die Wahl zu gewinnen, dürfte nicht einfach werden. Zwingenden Kandidaten sind nicht in Sicht, auch nicht bei CSU und BBV.

Dass Andreas Lohde gerne für die CSU ein zweites Mal antreten würde, ist keine Frage. Nur hat der aus einer stadtbekannten Familie stammende Religionslehrer als OB-Kandidat 2014 eine krachende Niederlage eingefahren. So etwas vergisst eine Partei wie die CSU nicht. Es gibt deshalb parteiinterne Vorbehalte und Christdemokraten, die Lohde abraten, sich erneut zu bewerben. Zweiter Bürgermeister Erich Raff, wäre eine Übergangslösung, sofern er denn antreten will und auch noch gewänne. Viele Fragezeichen gelten auch für den Zahnarzt Georg Jakos, dem Ambitionen nachgesagt werden. Schicken Grüne und BBV eigene Bewerber ins Rennen, laufen sie Gefahr, dass keiner von beiden in die Stichwahl kommt. Deshalb wird zur Sicherung des Machterhalts taktiert und überlegt, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen. CSU-Stadtrat Markus Droth, der bei der Nominierung für die OB-Wahl 2014 intern gegen Lohde unterlag, würde zwar besser zur BBV passen als zur CSU, die BBV dürfte sich jedoch nicht trauen, den CSU-Politiker abzuwerben. Ob Dritte Bürgermeisterin Karin Geißler (Grüne) ein zweites Mal antritt, ist offen. Schließlich ist nicht sicher, dass Grüne und BBV mit ihr gewinnen. Nur bei der SPD ist die Situation relativ klar. Hier gilt Philipp Heimerl als gesetzt, bei überschaubaren Chancen.

Momentan ist die Zeit interner Absprachen. Wie die ausgehen, ist offen. Es könnte sowohl alte Gesichter als auch Überraschungen geben. Nur eines ist klar, es pressiert wahnsinnig.

© SZ vom 08.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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