Kommentar:Ehrenwert, aber untauglich

Lesezeit: 1 min

Das Angebot der Eltern, selbst die defekte Hallentrennwand zu reparieren, kann der Kreis nicht annehmen

Von Erich C. Setzwein

In Maisach muss das Jugend-Fußballturnier an Nikolaus abgesagt werden, weil die Turnhalle der Realschule nicht bespielbar ist. Na und, könnte die Frage lauten und die Antwort dazu: Dann nimmt man eben eine andere Halle. So leicht ist das leider nicht, weil Hallen für solche Turniere nicht im Übermaß zur Verfügung stehen. Der Landkreis versucht mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln sein Bestes, um sie an Realschulen und Gymnasien zu unterhalten und für den Turnunterricht und den Breitensport zur Verfügung zu stellen. Auch in Maisach ist das so. Dort bauen und bezahlen Kreis und Gemeinde Maisach zusammen den Neubau der Turnhalle an der Orlando-di-Lasso-Realschule, damit die Maisacher Vereine wieder eine große Spielstätte haben, die Gemeinde selbst Veranstaltungen abhalten und vorrangig die Schule Sport unterrichten kann. Bau und Ausbau laufen parallel zum Schulunterricht, und sobald die neue Halle fertig und eingeweiht ist, werden dort für die kommenden Jahrzehnte allerlei Sportveranstaltungen stattfinden. Noch aber steht die alte Halle, noch findet dort Sportunterricht statt. Nur die Vereine sind derzeit eingeschränkt.

Dass nun der Rot-Weiß Überacker als Ausrichter des Nikolausturniers in seiner Not zu einem Do-it-yourself-Konzept griff und die defekten und alles behindernden Vorhang selbst richten wollte, ist aller Ehren wert. Doch nur mal angenommen, mitten in einem Spiel von Neunjährigen funktioniert die Konstruktion nicht mehr. Es erscheint durchaus verständlich, wenn der Sachaufwandsträger für die Schule und deren Turnhalle da nicht mitspielt. Die Organisatoren haben darauf vertrauen dürfen, dass die Halle fast drei Monate nach Schulbeginn wieder vollständig benutzbar sein wird. Dass die Enttäuschung nun groß ist, ist verständlich. Vor allem der "wirtschaftliche" Schaden, weil die Einnahmen aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf für die Jugendarbeit fehlen, ist enorm. Bald beginnen im Kreis und in der Gemeinde die Haushaltsberatungen, und vielleicht gibt es ja einen kleinen Posten, damit die Jugendarbeit in Überacker doch noch gefördert werden kann.

© SZ vom 26.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: