Kommentar:Deutlicher Vorsprung

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Trotz eines klaren Sieges wird es der neue Eichenauer Bürgermeister Peter Münster nicht leicht haben. Denn er muss sich für seine Vorhaben Mehrheiten im Gemeinderat suchen

Von Erich C. Setzwein

Die Eichenauer haben gewählt. Aber eben nicht alle, die zur Stichwahl hätten gehen können. Nicht einmal die Hälfte der Stimmberechtigten hat von ihrem Recht Gebrauch gemacht, den Bürgermeister für die kommenden sechs Jahre zu bestimmen. Nach 56 Prozent Beteiligung im ersten Wahlgang nun 49,6 Prozent - das ist die weniger gute Nachricht am Wahlabend in Eichenau. 9620 hätten zur Wahl gehen dürfen, von den abgebenen gültigen Stimmen bekam Peter Münster 2557, sein Kontrahent Dirk Flechsig nur 2182. Das ist ein deutlicher Vorsprung.

Flechsig hat es aus eigener Kraft nicht geschafft. Während sein Kontrahent Münster neben seinen eigenen Anhängern der FDP noch Unterstützung von den Grünen und den Freien Wählern bekam, reichte es dem 45-Jährigen offenbar nicht aus, nur die CSU-Anhänger für sich zu begeistern. Dass er sich nun möglicherweise aus der Kommunalpolitik zurückziehen könnte, wäre ein schwerer Schlag für seine Fraktion, die er über die Jahre souverän geführt hat.

Der neue Bürgermeister Peter Münster wird von September an sechs Jahre Zeit bekommen zu zeigen, wie er die Mehrheiten für seine Ziele zusammenbekommt. Als langjähriger liberaler Einzelkämpfer im Gemeinderat weiß er um die Befindlichkeiten und wird dort als Bürgermeister auf die ihm gegenüber kritisch eingestellten Fraktionen von CSU und SPD treffen. Die wird er vor allem von seinen Vorstellungen einer Entwicklung des Aldi-Grundstücks im Süden überzeugen müssen sowie vom Wunsch, einen Wirtschaftsförderer im Rathaus zu installieren. Die Grünen und die Freien Wähler werden mit Münster dessen Haltung zur Olchinger Umfahrung auskarteln müssen. Münster hat die Rechtmäßigkeit der Planung nicht in Zweifel gezogen, ganz anders als die Gemeinderatsmehrheit. Spätestens beim Thema Gewerbegebiet Nord dürften ihm die Grünen die Freundschaft aufkündigen.

© SZ vom 04.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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