Kommentar:Auf dem Weg zum Erfolg

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Der Waldpflegeplan ist eine einfach strukturierte Beratung

Von Erich C. Setzwein

Dass Jogger ihre Strecken unter schattigen Bäumen laufen können, dass Jäger ein paar schöne Stücke vor die Flinte bekommen, dass die Landschaft von oben mehr grün als grau ausschaut und dass nach vielen Jahrzehnten des Wachstums auch im Wald eine Ernte stattfinden kann, das ist verantwortungsvollen Waldbesitzern zu verdanken. Sie planen und pflanzen für nachfolgende Generationen. Damit sie auch richtige Entscheidungen treffen, benötigen Forst- ebenso wie Landwirte eine lebenslange und unabhängige Beratung. Die gewährleistet momentan im Wesentlichen das staatliche Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten. Und so wie es anderthalb Jahre nach Einführung des Waldpflegeplans nun aussieht, könnte diese Beratungsform erfolgreich werden.

Wer vom Forstamt einen Waldpflegeplan bekommt, darf darauf hoffen, nicht noch mehr Bürokratie in seinen Betrieb zu bekommen, sondern eine einfach strukturierte Anleitung. Das ist auch wichtig, um Waldbesitzer zu motivieren, mit "ihrem" Wald etwas zu tun. Denn allzu oft wird übersehen, dass Holz nur dann einen Wert bekommt, wenn es bewirtschaftet wird. Das heißt nichts anderes, als dort auszulichten, wo Bäume zu dicht stehen, oder rechtzeitig an geeigneten Standorten nachzupflanzen.

Den Forstberatern kommt dabei die schwierige Aufgabe zu, den Waldbauern zu verdeutlichen, dass sie in Zukunft nicht Wälder heranziehen sollen, wie sie das in der Vergangenheit getan haben. Denn schon seit Jahren ist bekannt, dass die landschaftsprägenden Fichten den Klimawandel nicht mitmachen und als Brotbaum der Forstbesitzer langsam aber sicher ausscheiden werden. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt und Überzeugungsarbeit, dass sich Waldbesitzer auch für exotischere Sorten entscheiden sollten, die in 60 oder 80 Jahren den Nachfahren ein Einkommen bescheren sollen. Dass schon einige der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt worden sind, sollte die Brucker Forstexperten in ihrer Initiative bestärken und andere Waldbesitzer motivieren, etwas zu unternehmen, damit die Wälder so bleiben, wie sie nicht nur Jogger und Jäger gerne hätten.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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