Klassiker in Germering:Spritzig und feurig

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Der Germeringer Konzertchor in Aktion - hier schon unter der Leitung von Michael Leyk. (Foto: Konzertchor Germering)

Konzertchor führt Beethovens Neunte und "Die Erste Walpurgisnacht" auf

Von Isolde Ruhdorfer, Germering

Freude an der Musik und Freude am Singen braucht man als Chormitglied. Doch gemeinsam mit anderen zu singen ist noch so viel mehr. "Die Gemeinschaft wird bei uns ganz groß geschrieben", sagt Angelika Schuller. Sie sitzt im Vorstand des Vereins Konzertchor und singt schon seit der Gründung 1999 leidenschaftlich mit. Die Mitglieder des 50 Sänger starken Chors sind allesamt Laien - doch die Anforderungen, die sie an sich selbst stellen, sind hoch. Es werde viel geprobt, um das Niveau zu halten, meint Schuller. Auch die "sehr intensiven Probenwochenenden" seien wichtig. Ein bis zwei Konzerte kann der Chor jedes Jahr auf die Beine stellen. Früher noch ein Kammerchor, machte er durch die Aufführung großer Oratorienwerke von sich reden und wurde deshalb in Konzertchor umbenannt. Groß und pompös - das liegt dem Chor. "Publikumswirksam" nennt Schuller das. Ganz in diesem Sinne werden beim Konzert am kommenden Wochenende die Neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven und "Die erste Walpurgisnacht" von Felix Mendelssohn Bartholdy aufgeführt.

"Die Neunte", wie sie oft genannt wird, ist heute sehr bekannt. Jeder kennt den vierten Satz, der auch "Ode an die Freude" genannt wird. Nicht ohne Grund, wie Schuller findet - "ein großartiges Werk", urteilt sie. Von Laien werde es so gut wie nie aufgeführt. Noch besser gefällt ihr persönlich aber Mendelssohn Bartholdys Walpurgisnacht. "Das Werk ist gigantisch!", schwärmt sie. "Spritzig und feurig" sei es. Schuller beeindruckt vor allem die "Musikmalerei", die Mendelssohn ihrer Meinung nach besonders gut beherrscht habe. "Man sieht mit der Musik die Hexen", meint sie. Vorher habe sie das Werk selbst nicht gekannt, doch nun sei sie restlos begeistert. Verstärkung holt sich der Chor von den vier Gesangssolisten Irina Firouzi, Florence Losseau, Camilo Delgado Diaz und Manuel Adt. Auch das Orchester, das sich aus Profis zusammensetzt, wird extra für das Konzert engagiert.

Michael Leyk, seit Juni 2016 Chorleiter, bringt frischen Wind in die musikalische Gestaltung. "Er hat einige Ideen, die nicht schlecht sind", meint Schuller. Schon seine Vorgängerin Hildegard Schön habe einige Erfolge erzielen können, Leyk würde ihr in nichts nachstehen. Eine besondere Eigenschaft sei seine Energie. "Die Motivation, die er ausstrahlt, ist gigantisch", sagt Schuller. Eine seiner persönlichen Stärken sei die Ruhe, die er auch kurz vor Auftritten beibehalte. Nicht jeder Dirigent sei gerade in der Endphase kurz vor der Aufführung so entspannt. Das bringe den Sängern "unwahrscheinliche Sicherheit". Gespannt und konzentriert ist man kurz vor einem Auftritt natürlich trotzdem. Die Chorsängerin meint: "Das muss auch so sein."

Konzertchor, Samstag, 21. April, 19.30 Uhr, Eintritt 24,50 Euro, ermäßigt 17,50 Euro, Karten im Vorverkauf unter 089/548 181 81 oder 089/894 90 15

© SZ vom 19.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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