Kirchenkonzert:Anspruchsvolles Oratorium

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Festliches Ambiente: Ein Konzert von Bachchor und Bachorchester in der Klosterkirche Fürstenfeld. (Foto: Günther Reger)

Der Bachchor singt Haydns Schöpfung

Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" gehört zu den wichtigsten Werken religiöser Musik und deshalb eigentlich auch zum Repertoire jedes ambitionierten Chores. Da ist es kein Wunder, dass sich nun auch Bachchor und Bachorchester dieses anspruchsvollen Werkes angenommen haben. Die Aufführung am Sonntag, 1. Juli, wird das zweite Konzert der Musik in diesem Jahr sein. Traditionell spielen Bachchor und Bachorchester unter Leitung ihres Dirigenten Gerd Guglhör drei Konzerte pro Jahr: Eines in der Weihnachtszeit, eines in der Osterzeit und eines um die Jahresmitte. Meist sind es geistliche Werke, wie zuletzt die Johannespassion beim vergangenen Konzert am 29. März.

Die nun präsentierte Schöpfung ist wohl Haydns erfolgreichstes Werk. Bei zwei Besuchen in England, 1791 und 1792 haben ihn die Aufführungen von mehreren Händel-Oratorien schwer beeindruckt. Also hat er entschlossen, selbst ein ähnlich monumentales und wirkmächtiges Werk zu komponieren. Zweieinhalb Jahre, von Oktober 1796 bis April 1798, hat er an seiner Schöpfung gearbeitet, die am 29. April in Wien vor geladenen Publikum erstmals gespielt wurde. Die öffentliche Uraufführung war dann im März 1799, der Erfolg überwältigend. Noch zu Lebzeiten konnte Haydn mehrere Übersetzungen autorisieren - einer der Gründe dafür, warum das Stück sich so schnell verbreitet hat und zum Klassiker wurde, der bis heute häufig aufgeführt wird.

Ein Wermutstropfen für den Bachchor ist allerdings, dass die vorgesehene Solistin Susanne Bernhard, mit der man seit knapp 20 Jahren immer wieder zusammenarbeitet, kurzfristig absagen musste. Als Ersatz hat Chorleiter Guglhör Magdalene Harer gefunden. Sie ist als international gefragte Konzertsängerin regelmäßig mit zentralen Partien der großen Oratorien zu hören, ihr Repertoire reicht vom Mittelalter bis zur zeitgenössischen Musik des 21. Jahrhunderts. Ihre rege Konzerttätigkeit hat sie als Solistin mit Orchestern wie beispielsweise Concerto Köln, dem Barockorchester L'Arco und dem Münchener Kammerorchester durch Europa, Israel und die USA geführt.

Sie wird also nun am Sonntag auf der Bühne stehen, gemeinsam mit dem Tenor Moon Yung Oh, der im Chor des Bayerischen Rundfunks singt, und dem Bass Wolf-Matthias Friedrich, er schon in und mit unzähligen Chören und Orchestern aufgetreten ist. Zusammen mit den Sängerinnen und Sängern des Chores und dem großen Orchester, wollen sie zeigen, weshalb dieses Oratorium so viele Anhänger hat. Und welcher Ort würde sich für so ein Werk besser eigenen, als die barocke Klosterkirche in Fürstenfeld, die zwar schon 1741 geweiht wurde, dann allerdings erst etwa ein Jahrzehnt vor der Schöpfung komplett ausgestattet war.

"Die Schöpfung" von Joseph Haydn, Konzert von Bachchor und Bachorchester, Sonntag, 1. Juli, von 16 Uhr an in der Klosterkirche Fürstenfeld. Karten gibt es ab 21 Euro bei Münchenticket und an der Abendkasse.

© SZ vom 28.06.2018 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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