Auch wenn es hinter den Türen der Vorstandsbüros derzeit viel um die geplante Fusion geht und sich fast alles im nicht öffentlichen Bereich abspielt, so finden die Chefs des Fürstenfeldbrucker Kreditinstituts doch ab und an Zeit sich zu zeigen. Am Donnerstag war so eine Gelegenheit, bei der es nicht um Bilanzzahlen und Mehrwertgutachten ging, sondern um erfolgreiche Kunden. Drei von ihnen zeichnete Vorstandsvorsitzender Klaus Knörr mit dem diesjährigen lokalen Gründerpreis aus. Michael Seybold aus Germering, Thomas Laux aus Eichenau und Robert Geyer aus Maisach wurden für ihre "besondere unternehmerische Leistung" ausgezeichnet, wie Knörr in seiner Laudatio sagte.
Es sind gestandene Männer mittleren Alters, die da für ihre Firmengründungen mit Geldpreisen geehrt werden. Der Jüngste unter ihnen, Robert Geyer, ist 47 Jahre alt und hat die auf die Reparatur von Elektromaschinen spezialisierte Firma Naumann übernommen. Vor einem Jahr machte er sich selbständig mit dem Handwerksbetrieb, inzwischen hat er bereits einen Mitarbeiter eingestellt, und seit Neuestem hat die Firma auch einen Auszubildenden. Kunden in der Industrie vertrauen auf die Leistungen der Firma Geyer, vor allem wenn ihre Produktionsanlagen oder -bänder repariert und instandgehalten werden müssen.
Welche Rolle die Sparkasse in der bisherigen Unternehmensgeschichte gespielt hat, erklärte Knörr bei der Preisverleihung: "Schon der Vorbesitzer Naumann war Kunde bei uns." Geyer, so Knörr, habe das Konzept des Elektromaschinen-Service Naumann beibehalten und kontinuierlich ausgebaut. Wichtig sei auch gewesen, dass Geyer auf eine langjährige Erfahrung als leitender Angestellter in der Branche und auch auf intensiv gepflegte Kundenbeziehungen aufbauen konnte.
Mit Kundenkontakten, mehr noch mit Kundenkommunikation, hat der Zweitplatzierte Thomas Laux zu tun, der in Eichenau als Franchisenehmer eine Firma des österreichischen Verkaufsberatercollegs VBC betreibt. Je sechs dieser Firmen gibt es bislang in Österreich und Deutschland, sie sind spezialisiert auf die Schulung von Verkäufern. Wobei der 52-Jährige betont, dass es nicht nur um eine einmalige Weiterbildung gehe, sondern um Nachhaltigkeit. Also einen Prozess, bei dem die Kunden weiter betreut werden, wenn sie das Coaching hinter sich haben. Knörr würdigte den Unternehmer, der Wirtschaftswissenschaften studiert hat und eine Karriere im Verlagswesen vorweisen kann, für den Mut und das Engagement, mit dem er "einen äußerst erfolgreichen Start-up entwickelt" habe.
Bereits seit zwölf Jahren am Markt ist die Seybold Medizintechnik aus Germering. Ein Unternehmen, das laut Knörr eine "außergewöhnliche Erfolgsgeschichte" aufweist. Seybold habe aus einem mehr oder weniger losen Zusammenschluss von Organisationen, die sich mit sonografischen Geräten befassen, eine Fachhandelsorganisation mit einheitlichem Marktauftritt und einem hohen Marktanteil im Segment der niedergelassenen Ärzte gemacht. Der Stammsitz ist Germering, Dependancen wurden in Augsburg, Passau, Nürnberg und Regensburg gegründet.
Seybold (59) nahm den Gründerpreis für den Erstplatzierten im Wert von 3000 Euro entgegen. Der zweite Preis ist mit 1500, der dritte mit 500 Euro dotiert. Die Sparkasse Fürstenfeldbruck vergibt seit zehn Jahren den lokalen Gründerpreis nach dem Kriterien des nationalen Gründerpreises, an dem neben den Sparkassen auch namhafte Firmen beteiligt sind. Zum siebten Mal, so Knörr, sei die Kategorie Start-up ausgewählt worden. Den Preis kann auch für "Aufsteiger", Lebenswerk, Firmenkonzept und "Nachfolge" verliehen werden.