Jungbauern:Liebreizende Landwirtinnen

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Die bayerische Landeszentzrale hat ihren ihren Sitz in Germering. Mit dem Kalender hat sie aber nichts zu tun

Von Ariane Lindenbach, Germering

Der beliebte Jungbauernkalender, in dem junge Landwirtinnen "bei der Arbeit" mit möglichst wenig am Kleidung gezeigt werden, ist ihr bekanntestes Produkt. Doch die Landeszentrale der Jungbauern in Germering hat damit eigentlich gar nichts zu tun. Zwar liegt die Organisation und die Realisierung des Kalenders auf Landesebene, sagt Geschäftsführer Andreas Ganal, die Landeszentrale in Germering habe damit praktisch aber nichts zu tun. Doch zur Pressekonferenz diese Woche in München war auch Ganal mit dabei. Und auf dem Stand der Jungbauernschaft beim Zentral-Landwirtschaftsfest wird der Kalender, der in Österreich erfunden wurde, schon vor dem offiziellen Verkaufsstart Anfang Oktober zu haben sein.

Darüber hinaus, so Ganal, wolle sich die Jungbauernschaft Bayern dort mit all ihren Facetten präsentieren. Wie er bezüglich des Bildes seiner Organisation in der Öffentlichkeit einräumt, "werden wir ein bisschen unterschätzt". Dem Geschäftsführer zufolge ist die Organisation nämlich weit mehr als eine reine Interessenvertretung ausschließlich für junge Landwirte. Bayernweit gibt es 18 000 Mitglieder, etwa 150 sind hier im Landkreis im Verein Jungbauernschaft Fürstenfeldbruck zusammengeschlossen.

Nach Ganals Erläuterung ist die Jungbauernschaft "eine von drei Landjugendorganisationen in Bayern"; die beiden anderen sind die katholische und die evangelische Landjugend. Alle drei kümmern sich auch um die Bildung. Verwirrung dürfte bei vielen stiften, die nicht direkt in die Materie einbezogen sind, dass die Jungbauern auch immer wieder unter Landjugend firmieren. Ihre Internetseite etwa heißt www.landjugend.bayern. "Wir sind entgegen vieler Vermutungen und dem, was der Name erwarten lässt, nicht nur für Landwirte da, sondern generell, um die Landjugend zu fördern", unterstreicht der Geschäftsführer.

Die Unterstützung reicht von Referenten, die ein Thema ausführlich erläutern - das beginnt zwar bei der Landwirtschaft, endet aber nicht schon beim Vereinsrecht - bis hin zur Ausgabe von Fördergeldern. Des Weiteren haben die Jungbauern auf Bezirks- und Landesebene verschiedene Arbeitskreise, auch zu den Themen Gesellschaft und Politik. Ganal zufolge ist eine Mitarbeit dort einfach, "die Wege sind recht kurz".

Im Kreis Fürstenfeldbruck jedenfalls liegt nur die eingangs erwähnte Jungbauernschaft der Landeszentrale. Andere Vereine mit dem Begriff Landjugend im Namen, etwa die Landjugend Alling, haben Ganal zufolge mit der Landeszentrale nichts zu tun. Und auch die Brucker Jungbauern, die unter anderem gemeinsame Ausflüge organisieren, beispielsweise am Sonntag auf das ZLF, haben laut der stellvertretenden Vorsitzenden Carolin Wörle wenig mit den Germeringern zu tun. "In der Landeszentrale laufen unsere Versicherungen", und es gebe Informationen von dort. Ansonsten kümmern sich die Brucker Jungbauern selbst um ihre Beiträge zu Veranstaltungen, wie, etwa beim Hartl-Hoffest in Esting ihre Milchbar.

Die bayerische Landeszentrale der Jungbauern will indes beim ZLF mit einer großen, selbstgebauten Giraffe in Zelt 10 das Interesse der Besucher auf sich ziehen.

© SZ vom 17.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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