Am Wochenende verwandelt sich das Brucker Veranstaltungsforum wieder in eine Welt voller Magier, Monster und anderer Manga-Wesen. Denn die Animuc lädt nun bereits zum zehnten Mal alle Fans der japanischen Popkultur ein, gemeinsam zu feiern, ihre Kostüme zu präsentieren und sich an den zahlreichen Ständen, bei Wettbewerben, Vorträgen und bei Workshops über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Mit dabei sein wird in diesen Jahr erstmals die Olchinger Band "Tanuki". Und wie der Name erahnen lässt, stehen sie der Szene ziemlich nahe. Denn die "Anime-Coverband" hat sich auf Titel aus beliebten Serien spezialisiert. "Wir spielen hauptsächlich Sachen, die man aus den letzten Jahren oder mittlerweile Jahrzehnten aus dem deutschen Fernsehen kennt: Dragonball, One Piece, Detektiv Conan", erzählt Frontmann Severin "Sev" Schmid. "Wir sehen uns eher als Partyband und bei deutschen Titeln können die Besucher dann alle mitsingen, das macht einfach richtig Spaß". Bei den japanischen Originalen, von denen Tanuki auch einige im Repertoire haben, sei das mit dem Mitsingen schwieriger.
Entstanden ist die Idee zur Gründung der Band auf einer Anime-Party
Aus Spaß an der Musik und Animes ist auch die Band entstanden, beim Besuch der ersten "Kaizoku" einer Münchner Anime-Party-Reihe 2015. "Wir haben uns gedacht, warum sollte man diese Musik nur aus der Anlage hören können und nicht auch mal live?" Alle mit musikalischer Vorgeschichte, haben sich Sev und die anderen dann zusammengesetzt und geprobt, bald gab es dann den ersten Auftritt bei "Kaizoku". Der Bandname "Tanuki" ist übrigens kein Anime-Charakter, sondern die japanische Übersetzung von "Waschbär". "Wir haben nach einem Begriff gesucht, den man sich auch als Deutscher merken kann und der hängen bleibt, da hat uns das sehr gut gefallen", sagt Schmid.
Aktuell besteht "Tanuki" aus sieben Mitgliedern, allerdings stehen demnächst Veränderungen an. Über Facebook hatte die Band im März nach neuen Mitgliedern gesucht. "Wir haben gleich am ersten Wochenende sieben Bewerbungen bekommen, das hat uns, auch wegen der Erfahrungen aus anderen Projekten, sehr erstaunt", sagt Sev.
Der 25-Jährige ist selbst, wenig überraschend, großer Anime-Fan - so wie die meisten, aber eben nicht alle Bandmitglieder. Auch für Cosplay, also die Kunst, möglichst originalgetreue Kostüme der Charaktere anzufertigen und diese dann zu präsentieren, habe er sich eine Zeit lang interessiert. "Allerdings habe ich es dann aus Zeitmangel gelassen, weil die Musik meine Priorität ist." Mehrere Bandmitglieder seien aber durchaus passionierte Cosplayer. Und so steht es den Musikern frei, ob sie sich bei den Auftritten verkleiden oder nicht.
Auf den Auftritt in Fürstenfeldbruck freuen sich die Lokalmatadore besonders. Auch weil er "Tanuki" die Chance bietet, vor einem großen Publikum zu spielen. Da die Animuc mittlerweile zu den großen deutschen Conventions gehört, könne so ein Auftritt einige Türen öffnen. Denn bisher ist die Band vor allem in der Region aufgetreten. Allerdings habe man in diesem Jahr schon so viele Auftritte hinter sich wie in den vergangenen Jahren zusammen, erzählt Schmid, weitere sind bereits in Planung.
Die Chancen, sich in der Szene einen Namen zu machen, sind groß, denn es gibt Tausende Fans, aber nur wenige Bands. Vor allem auf Deutsch singe kaum jemand, sagt Schmid. Das Publikum habe einen ähnlichen Altersdurchschnitt wie die Band, deren Mitglieder alle in den Zwanzigern sind. Allerdings gebe es immer mehr Besucher, die die 30 bereits überschritten haben. "Mittlerweile gibt es da schon einen Nostalgiefaktor. Viele Leuten kennen die Serien noch aus ihrer Kindheit und freuen sich, wenn sie die Melodien mal wieder hören".
Animuc, Kloster Fürstenfeld, Freitag, 6. April bis Sonntag, 8. April. Tageskarten ab 15 Euro. Konzert mit "Tanuki", am Samstag von 19.45 Uhr an im Großen Saal