25 Jahre Verkehrsforum FFB:34 000 Fahrgäste am Tag

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Hermann Seifert vom Landratsamt zieht positive Bilanz für den Personennahverkehr

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Hermann Seifert ist seit 22 Jahren im Brucker Landratsamt für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis zuständig. Drei Jahre zuvor ist das Verkehrsforum Fürstenfeldbruck (FFB) gegründet worden. "Dann gab es 1995 schon den Arbeitskreis Verkehrsmobilität", erinnerte sich Seifert bei der Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Verkehrsforums noch gut. Seitdem gab es einen ständigen Austausch zwischen ihm und dem Forum. Häufig zog man an einem Strang. Seitdem ist auch einiges passiert. Die sogenannte Nutzwagenkilometer, also vor allem ÖPNV-Buskilometer, haben sich seitdem versechsfacht. "Seit 2015 ist das exponentiell nach oben gegangen", erklärte Seifert den Gästen.

Auch die Busfahrgäste hätten sich von 5,3 Millionen im Jahre 2006 auf neun Millionen erhöht. "34 000 Fahrgäste haben wir jeden Tag", bilanzierte Seifert zufrieden. "Zusammen mit Starnberg und dem Landkreis München sind wir die Zugpferde im MVV." Der Verkehrsexperte kündigte zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember eine neue landkreisübergreifende Buslinie an. Das wird die Linie 820 sein, die Seifert den Ammer-Amper-Bus (AAB) nennt. Der beginnt in Seefeld-Hechendorf seine Fahrt und fährt ab 5.30 Uhr morgens bis 22.30 Uhr alle 30 Minuten über Inning, Grafrath, Schöngeising nach Fürstenfeldbruck. Der Bus fährt nicht über den Brucker Bahnhof und über die Amper-Brücke in die Innenstadt, sondern bindet die Pucher Straße an. "Dort gibt es noch keine Buslinie", erläuterte Seifert. Sozusagen als Sahnestückchen wird dieser Bus mit WLAN ausgestattet sein. "Da wird es weniger Vandalismus geben", meinte Seifert auf seinen Erfahrungen beruhend. Mit WLAN würden in ein, zwei Jahren alle Busse ausgestattet sein. "Das Bayern-WLAN wird gefördert."

Der Mitarbeiter des Landratsamtes stellte auch die neue MVV-Tarifstruktur vor, die die MVV-Gesellschafterversammlung am 24. November voraussichtlich beschließen wird. Für den Landkreis Fürstenfeldbruck stellt Seifert in Aussicht, dass zukünftig zum Beispiel Schöngeising, Grafrath, Maisach und Mammendorf einen Tarifkreis bilden werden und damit das Querfahren preiswerter werden wird. Auch für Alling, Eichenau und Olching werde das der Fall sein. "Auch ganz Germering wird eine Tarifzone werden", so Seifert, "nur die S-Bahnstation Harthaus wird weiterhin zum Innenraum gehören." Für den westlichen Landkreis kündigte Seifert eine Umstrukturierung an. Dort würden die Linien 822 (Mammendorf - Fürstenfeldbruck), 823 (Dinzelbach-Fürstenfeldbruck) und die Linie 825 (Moorenweis - Fürstenfeldbruck) die Linien 847 und 848 ersetzen. Der Bus X900 von der Buchenau nach Alling wird zukünftig in den Stoßzeiten morgens und abends alle 30 Minuten - bisher jede Stunde - fahren.

Für 2018 kündigte Seifert eine zusätzliche Stelle im Landratsamt an, die sich mit der Kombination verschiedener Verkehrsmittel im Landkreis für eine Wegstrecke beschäftigen wird. Er fasste das unter den Begriff Multimodalität. Dabei geht es um den möglichst optimierten Transport von Personen oder Gütern mit zwei oder mehr Verkehrsmitteln. Seifert hofft weiterhin auf einen regen fachlichen Austausch mit dem Verkehrsforum. "Auf jeden Fall werden sich unsere Wege auch in Zukunft dauerhaft kreuzen", versprach der Verkehrsexperte dem Forumssprecher Thomas Brückner.

© SZ vom 14.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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