Interkommunales Projekt:Ein Stück mehr Sicherheit

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Nach zehnjähriger Planung ist der Radweg von Biburg nach Gelbenholzen in nur wenigen Monaten gebaut worden

Von Manfred Amann, Alling

Rechtzeitig zum Schulbeginn ist die Radweg vom Allinger Ortsteil Biburg zum Fürstenfeldbrucker Stadtteil Gelbenholzen verlängert worden. Wie sich schon bei der Freigabe des 550 Meter langen Teilstücks zeigte, dürfte der Radweg gut angenommen werden, war doch das Befahren auf der vergleichsweise schmalen und steilen Straße nicht ungefährlich.

In beide Richtungen waren bereits etliche Radler unterwegs, als Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff und Allings Bürgermeister Frederik Röder mit Scheren das obligatorisch quer zur Fahrbahn gespannte Band durchschnitten. "Da habt ihr ganz schön viel Berg reingebaut", scherzte Raff, der wie Röder mit dem Fahrrad gekommen war. Beide würdigten insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen den Nachbarkommunen bei dem Gemeinschaftsprojekt, was Walter Doll von der Brucker Tiefbauabteilung und Allings Bauamtsleiter Mathias Kral bestätigten.

Den Beschluss, den Geh- und Radweg zu bauen, um die Verbindung von Biburg in die Kreisstadt über Pfaffing, Gelbenholzen und Kloster Fürstenfeld ein Stück weit sicherer zu machen, hatte der Brucker Stadtrat bereits 2006 gefällt. Wegen Schwierigkeiten, den Grund dafür zu bekommen und weil es immer wieder an der Finanzierung haperte, wurde das Projekt lange Zeit nicht umgesetzt. "Zehn Jahre, das geht ja noch", merkte dazu Raff launig an und lobte Planer und Baufirma für die schnelle Ausführung seit Mai dieses Jahres. Doll dankte den Grundeigentümern, denn ohne deren Einsicht in die Notwendigkeit eiens Radwegs wäre der Bau so nicht möglich gewesen.

Das neue Wegstück bildet eine Verlängerung des Radweges, den Alling laut dem Biburger Ortsarchivar Rupert Ludwig schon 1997 bis zur Kreuzung Brucker Straße/Mitterfeld errichtet hatte. Damals war über die Kreuzung hinaus auch schon ein "Stummel" für eine mögliche Fortführung gebaut worden. "Schon seit Biburg noch eigenständige Gemeinde war", hätten die Bewohner auf eine Verlängerung gedrungen und nach mehrmaligen Vorstößen dies vor einigen Jahren auch mit 400 gesammelten Unterschriften gegenüber der Kreisstadt gefordert, so Ludwig.

Auch im Brucker Stadtrat war die Radwegverlängerung schon mehrmals gefordert worden, sogar mit dem Ziel, diese über Pfaffing bis zur Bundesstraße 2 zu bauen. Wie Raff erklärte, ist diese lange Strecke auf längere Sicht finanziell aber nicht zu stemmen. Außerdem wäre es nicht einfach, Grund dafür zu bekommen und Forderungen des Naturschutzes nachzukommen. Eine Anbindung an die Bundesstraße 2 wird es aber dennoch bald geben. Wie Allings Gemeindechef Röder erläuterte, sollen Feldwege genutzt werden, um die Radwegverbindung von Biburg über Wagelsried zu verwirklichen. Da die Gemeinde dafür Grund von der Kreisstadt habe erwerben können, komme man gut voran.

Die Kosten für das Gemeinschaftsprojekt belaufen sich auf rund 355 000 Euro. Davon entfallen zwei Drittel auf die Kreisstadt und eines auf Alling. Da es laut Doll durch die Bildung einer interkommunalen Baumaßnahme gelungen sei, mit den Kosten über die "Bagatellgrenze" zu kommen, übernimmt der Freistaat einen Teil der Gesamtkosten. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor. Man gehe davon aus, dass die Förderung etwa 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten ausmacht.

© SZ vom 14.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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