An der östlichen Stadtgrenze von Germering haben die Vorbereitungen für den Bau eines achtgeschossigen Wohnhauses begonnen. Derzeit wird das Gebäude des ehemaligen Autohauses auf dem Grundstück an der Landsberger Straße entkernt und das Grundstück begradigt. Bis Ende August sollen die Abrissarbeiten beendet sein. Dann entsteht das neue Gebäude, das 2019 fertig sein soll.
Die Gräfelfinger Firma Concept Bau will an dieser Stelle 126 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen schaffen, 15 davon kauft die Stadt Germering, um sie zu preisgünstigeren Konditionen zu vermieten. Zwei hohe Häuser sind an der Landsberger Straße geplant. Das eine an der Einmündung der Münchener Straße soll Platz für Büros und Geschäfte bieten. Dieses Projekt auf dem früheren Morigl-Gelände lässt aber noch auf sich warten. Weiter gediehen ist das Vorhaben direkt gegenüber, nahe dem S-Bahnhaltepunkt Harthaus. 126 Wohnungen in der Größe zwischen 40 und 130 Quadratmeter sehen die Planungen der Concept Bau für das neue Gebäude vor. Dieses Gebäude wird zur Kreuzung hin bis zu acht Geschosse hoch. Im rückwärtigen Teil soll das Haus nur sechs Geschosse haben. Im Inneren des Gebäudeensembles ist eine Grünanlage zur Erholung der Bewohner vorgesehen. Emmanuel Thomas, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens, sagt, mit dem Bauprojekt erschließe man "dringend benötigten Wohnraum außerhalb Münchens mit schneller Anbindung zu Nah- und Fernverkehr".
Damit verweist der Geschäftsführer auf den nahe gelegenen S-Bahnhof sowie die nicht weit entfernte Auffahrt zur Westumgehung A 99. Der Quadratmeterpreis für eine Wohnung in dem neuen Gebäudekomplex beginnt laut Mitteilung der Concept Bau bei 5800 Euro. Weitere Informationen gibt es im Beratungspavillon auf dem Grundstück in der Landsberger Straße.
Ein Käufer von Wohnungen ist die Stadt Germering. Sie erwirbt, legt man die Zahlen im Haushalt für das laufende Jahr zugrunde, für 6,2 Millionen Euro 15 Wohnungen. Etwa eine weitere halbe Million Euro zahlt die Stadt für die zugehörigen Parkplätze. Die Wohnungen sollen an Personen mit einem geringeren Einkommen vermietet werden, auf deren Tätigkeiten die Stadt allerdings nicht verzichten kann, also beispielsweise an Erzieher, Polizisten oder Mitarbeiter des Bauhofs.
Mit dem Kauf der Wohnungen an der Landsberger Straße übernimmt die Stadt wieder eine Rolle als Vermieterin von Wohnraum, die sie vor mehr als zehn Jahren aufgegeben hat. Im Jahr 2005 verkaufte Germering 300 Sozialwohnungen, um den Haushalt konsolidieren und Schulden abbauen zu können.