Im Supermarkt:Wiederverwendbare Beutel für Obst und Gemüse

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Die AEZ-Angestellten Michael Schipper (von links), Mike Pöller und Markus Wagner testen die neuen Beutel für Obst und Gemüse. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Im AEZ in der Buchenau startet Testphase mit waschbaren Kunststoffsäckchen

Von Marius Schefelt, Fürstenfeldbruck

Das Amper Einkaufszentrum in der Buchenau hat ein Projekt gestartet, das im Sinne der Umweltverantwortung die Verwendung von Plastiktüten beim Obst- und Gemüseeinkauf reduzieren soll. Dazu wurde ein waschbarer Stoffbeutel aus Polyester eingeführt, die Kunden im Laden erwerben können. Den gedanklichen Anstoß zur Initiative hatten Kunden gegeben. So kamen erste Überlegungen auf, wie die erhebliche durch Obst- und Gemüsetüten entstehende Menge Plastikmülls vermindert werden könnte. Das Wiegen an der Kasse, wie es aus anderen Supermärkten bekannt ist, sei aufgrund des vielfältigen Angebots im AEZ nicht umsetzbar, so Geschäftsführer Udo Klotz. Zudem würden die Personalkosten zu stark steigen, sollten Mitarbeiter eigens zum Abwiegen der Lebensmittel eingestellt werden. Die Lösung scheint nun eine Kunststofftüte zu sein.

Die in Baden-Württemberg produzierten Taschen erfüllten die Kriterien. Sie seien einerseits robust genug, um Gewicht von bis zu vier Kilogramm auszuhalten, leicht verschließbar und böten genug Oberflächenhaftung für die Etikette der Waagen. Andererseits hätten Kunden die Möglichkeit der Wiederverwendung, denn bei 40 Grad seien die Polyestersäckchen problemlos waschbar, so Klotz. Ein geringes Eigengewicht und Durchsichtigkeit erleichterten die Handhabung für Konsumenten wie Kassierer. In den ersten Wochen sind die umweltfreundlichen Säckchen im AEZ für einen Euro erhältlich. Kostendeckend sei dies nicht, jedoch wolle man den Kunden vorerst einen Anreiz bieten, die Alternative zur klassischen Plastiktüte auszuprobieren. Danach können die Stofftaschen zum doppelten Preis erstanden werden. Geht man davon aus, dass bei größeren Einkäufen mehrere benötigt werden, ist von einer einmaligen Investition für Kunden von vier bis acht Euro auszugehen. Nach der Testphase, die über ungefähr zwei Monate angelegt ist, soll ein Fazit gezogen werden. "Letztendlich entscheiden die Kunden und nicht wir", sagt der AEZ-Chef, jedoch hofft man auf einen ähnlichen Erfolg wie beim ersten Projekt, der Share-Food-Aktion "Zu gut für die Tonne".

Dabei werden Lebensmittel deren Mindesthaltbarkeitsdatum abläuft, verschenkt. Nach dem Start in der größten Filiale in der Buchenau gibt es das Food-Sharing bereits in fünf weiteren Märkten. Sei der Erfolg ähnlich, sei man bereit, die wiederverwendbaren Taschen schon nach wenigen Wochen dauerhaft zu übernehmen. Klar sei allerdings auch, dass die Plastiktüten vorerst nicht verschwinden, denn die Kunden sollen zu nichts gezwungen werden und sollen sich freiwillig für die Umwelt entscheiden. Vielmehr wird auf ähnliche Teilnahme wie bei der Share-Food-Aktion gehofft.

© SZ vom 12.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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