Im Stadtrat von Fürstenfeldbruck:Rücksicht auf die Nachbarn

OB Erich Raff vertagt Fliegerhorst-Entscheidung

Überraschend abgesetzt hat Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) kürzlich im Stadtrat die ursprünglich vorgesehene Debatte und Beschlussfassung zum Gelände rund um den Fliegerhorst. Bruck will mit einer Änderung des Flächennutzungsplans die grundlegenden Weichen für die künftige Nutzung stellen und festlegen, in welchen Bereichen Gewerbe angesiedelt, Wohnungen errichtet und Grünflächen erhalten werden sollen. Der Flächennutzungsplan als städtebauliches Steuerungsinstrument dient den kleinräumigeren und detaillierteren Bebauungsplänen als Basis.

Die Absetzung begründete Raff mit den andauernden Gesprächen mit den anderen Anliegergemeinden des Fliegerhorsts - Emmering, Maisach und Olching. Diese hatten in den zurückliegenden Monaten davor gewarnt, bei der Planung von Bruck vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden und auf ein miteinander abgestimmtes Konzept gedrungen. Große Vorbehalte hat auch der Bund Naturschutz, der vor einer zu starken Beschneidung von Grün- und Waldflächen warnt und vor Problemen, die durch den Bau eines kompletten Stadtteils mit möglicherweise bis zu 5000 zusätzlichen Einwohnern programmiert sein könnten. Dem Brucker Koversionsmanager Serge Schimpfle zufolge besteht das 950 000 Quadratmeter große Areal zu etwa der Hälfte aus Wald- und Grünflächen.

Durch die Absetzung des Tagesordnungspunkts dauerte die Stadtratssitzung am Dienstag nur rekordverdächtige elf Minuten. Ohne Diskussion beschlossen wurde die Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich zwischen den Bundesstraßen 2 und 471, um damit den Weg frei zu machen für den Bau des neuen Betriebshofs des Fürstenfeldbrucker Busunternehmens Enders.

© SZ vom 04.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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