Hilfe von der Städtebauförderung:Rathaus am Bach

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Idyllisch zwischen Bäumen und Maibaum gelegen: das Emmeringer Rathaus. (Foto: Günther Reger)

Umgestaltung in Emmerings Zentrum kostet 600 000 Euro

Von Manfred Amann, Emmering

Seit Mittwoch plätschert klares Grundwasser durch die neue Rinne vor dem Emmeringer Rathaus, um dann in einem durch Grünzonen mäandernden, naturnahen Bach Richtung Amper abzulaufen. Und seit Donnerstag funktioniert auch die schmale Lichtleiste, die vom Rathaus aus gesteuert, entlang der Rinne das Wasser in den unterschiedlichsten Farben von Rot, Orange über Gelb und Grün bis Blau erscheinen lassen kann. Am Freitag haben Bürgermeister Michael Schanderl (FW) und Bauamtsleiter Bernhard Bichler offiziell den Wasserlauf freigegeben.

Da die gesamte Neugestaltung des Rathausumfeldes wegen der hohen Kosten immer wieder kritisiert und das "Emmeringer Bächle" selbst in den sozialen Medien belächelt und als "völlig überflüssig" gescholten wurde, weist Schanderl darauf hin, dass die Gemeinde von den knapp 600 000 Euro Gesamtkosten nur etwas über 270 000 Euro bezahlen muss, weil der Rest (rund 60 Prozent) aus Mitteln der Städtebauförderung beigesteuert wird. "Sicher hat die Neugestaltung viel Geld gekostet", sagt Schanderl. Kritiker sollten aber bedenken, dass damit in der Ortsmitte vor der Schule und ums Rathaus Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen worden seien, die über mehrere Generationen Bestand haben würden. "Hätten wir den Bereich ohne Fördermittel neu angelegt, hätten wir für den Eigenbetrag der Gemeinde nur hässliche Teerflächen bekommen", pflichtete der Bauamtsleiter bei.

Den Vorwurf, dass Steuergelder verschwendet würden, weist der Rathauschef mit dem Hinweis zurück, dass die Förderung ja nicht eingespart worden, sondern anderen zugutegekommen wäre, wenn Emmering verzichtet hätte. Laut Schanderl waren für die erste Planung 725 000 Euro geschätzt, auf Wunsch des Gemeinderates sei diese dann so verändert worden, dass etwa 125000 hatten eingespart werden können. Mehr Einsparung sei nicht drin gewesen, da sonst die Förderfähigkeit wegefallen wäre, denn Geld gebe es nur "für einen qualitativen Mindeststandard". Die Kosten für das "Bächle" liegen bei 60 000 Euro.

Der Bürgermeister ist zuversichtlich dass die Kritiker der Neuanlage bald verstummen, wenn die Grünflächen eingewachsen und die Bäume belaubt sind. Schon jetzt, so Schanderl, sei die Resonanz sehr positiv.

© SZ vom 08.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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