Germering:Zum 100. ein Ständchen

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Valentin Csete(sitzend von links) mit Ehefrau Käthe, (stehend von links) Martina Drechsler, Andreas Haas, Adi und Magda Schebesta. (Foto: Günther Reger)

Der Germeringer Valentin Csete feiert ein rundes Jubiläum

Von Moritz Dauer, Germering

Am 4. Juli 1916 ist der Erste Weltkrieg noch in vollem Gange. Es ist der Tag, an dem Valentin Csete zur Welt kommt. Am vergangenen Montag hat der Germeringer seinen 100. Geburtstag gefeiert und gemeinsam mit seiner Frau zurückgeblickt. "Das waren noch Zeiten", erinnert sich Käthe Csete, die im August 90 Jahre alt wird, zurück. Ja, das seien Zeiten gewesen, als sie und ihr Mann, Valentin Csete, noch jung gewesen seien und beide zusammen viel unternommen hätten.

Valentin Csete wurde in Neudorf bei Kronstadt, dem heute rumänischen Brasov, geboren, wo er mit seinen zehn Geschwistern aufwuchs. Den Ersten Weltkrieg bekam er als Kleinkind im damals ungarischen Siebenbürgen kaum mit, aber den schon bald folgenden Zweiten Weltkrieg. Von 1941 an musste der gelernte Schlosser und Schweißer bei der Rüstungsfirma Dornier arbeiten. Bis zum Ende des Krieges lebte er zusammen mit Kriegsgefangenen im Zwangsarbeiterlager von Neuaubing.

Bei der Geburtstagsfeier im idyllischen Garten des Hauses in Germering erzählt Tochter Magda Schebesta Anekdoten aus dem Leben ihres Vaters. Dessen Frau Käthe, die er 1948 heiratete, habe er in Germering beim "Hartlwirt" kennen gelernt. 1961 zog das Paar in das selbstgebaute Haus in Germering ein. Inzwischen wohnt das Ehepaar dort seit 55 Jahren glücklich zusammen. Die beiden haben zwei Kinder, vier Enkelkinder und vier Urenkel.

Landratsstellvertreterin Martina Drechsler und Oberbürgermeister Andreas Haas ließen es sich nicht nehmen, dem Jubilar zu gratulieren und mit den Angehörigen ein wenig zu feiern. Das alles ließ Valentin Csete über sich ergehen, er wirkte eher zurückhaltend und ruhig. Ganz anders Ehefrau Käthe, die mit ihren Kommentaren zur Heiterkeit beitrug. "Das war schon immer so", erzählte die Tochter. Ihr Vater, sagte sie, sei als Ruhepol der perfekte Ausgleich zu ihrer quirligen Mutter, die sich als leidenschaftliche Sängerin nicht scheute, im Garten ein Lied anzustimmen.

Auf Nachfrage des Oberbürgermeisters erzählt Magda Schebesta, dass Valentin mit Käthe bis ins hohe Alter gerne getanzt hätten, sie dadurch auch gern gesehene Gäste in der Stadthalle, dem Sonnenhof und dem ehemaligen Stopselclub in Germering gewesen seien.

Weder Valentin noch Käthe Csete hatten den Führerschein und folglich auch kein Auto. Sie erledigten alles mit dem Fahrrad, später auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Vater, so Magda Schebesta, sei ein "echter Tüftler", er habe immer eine Affinität zur Bastelei gehabt. Aus allem habe er etwas gemacht und auch alles selbst repariert.

© SZ vom 08.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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