Im Boden von Germering finden sich allerlei Zeugnisse aus längst vergangenen Zeiten. Kelten und Römer lebten auf dem Gelände des heutigen Stadtgebiets, aber auch in der Steinzeit und im Mittelalter gab es Siedlungen. Die Stadtarchäologie fördert beständig Pfeilspitzen, Keramikscherben und Schmuckstücke zu Tage, die vor Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden angefertigt wurden. Wer sich für die Zeugnisse früherer Zeiten interessiert und die Arbeit der Germeringer Archäologen kennenlernen möchte, für den eignet sich der Kalender der Stadtarchäologie.
Monat für Monat wird ein Fund aus dem Jahr 2019 präsentiert. So wie die blaue Perle , die das Kalenderblatt des Monats Mai ziert (oben). Das Fragment dieser Perle mit gelber Verzierung fand sich laut Beschreibung in der Verfüllung einer Pfostengrube eines Gebäudes aus der Latènezeit (etwa 450 bis 15 vor Christus). Die Perle hatte ursprünglich einen Durchmesser von etwa 1,5 Zentimetern. Eine kurze Beschreibung des Fundorts findet sich unter den Kalenderfotos.
Erheblich älter sind die Funde, die Stadtarchäologe Marcus Guckenbiehl und seine Helfer im Gebiet südlich des Hochrainwegs ausgegraben haben. Keramikscherben sowie eine Hornsteinknolle, die als Rohmaterial zur Herstellung von Steinwerkzeugen diente, stammen wohl aus der mittleren Bronzezeit (etwa 1600 bis 1300 vor Christus). Zeugnisse der Besiedlung in der Römerzeit (etwa 15 vor bis 476 nach Christus) sind die Scherbe eines Terra Sigillata-Gefäßes und ein eiserner Nagel. Einen neuzeitlichen Fund hielten die Reste der Splitterschutzgräben in der Dornierstraße verborgen, die von KZ-Häftlingen errichtet worden war. Dort fanden sich Kunststofftaschen aus den Fünfzigerjahren. Der Kalender kann für zehn Euro im Zeit-Raum-Museum erworben werden (sonntags 13 bis 17 Uhr).