Germering:Wie bei der Formel 1

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Seifenkistenrennen am Germeringer See

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Manchmal ist es wie bei der Formel 1: Die Seifenkisten der Spitzenklasse verfügen über eine ausgefeilte Aerodynamik und liegen im Ziel im Hundertstelbereich eng beieinander. Beim 34. Seifenkisten-Grand-Prix am Sonntagnachmittag am geteerten Abhang am Germeringer See wird es wieder ein Herzschlagfinale geben. Erst nach spannenden zwei oder drei Durchgängen wird der Sieger oder die Siegerin feststehen. Etwa 150 Meter lang ist die abschüssige Strecke neben dem Parkplatz am Germeringer See. Nach dem Zieleinlauf heißt es dann rechtzeitig bremsen, weil sonst die Rennwagen im Auslauf in dort positionierten Strohballen knallen. Das ist mitunter schmerzhaft für die jungen Piloten. Gefahren wird in zwei Altersklassen: die sechs- bis zehnjährigen Kinder fahren gegeneinander und dann die Elf- bis 14-Jährigen.

Gebaut werden die Seifenkisten in der Regel von den Vätern der Kinder, die sich als erfindungsreiche Konstrukteure outen. Da kommen originelle Kisten heraus. Gesehen wurde in den vielen Jahren Seifenkistenrennen, das jedes Jahr im Rahmen des Sommerferienprogrammes der Stadt Germering stattfindet, schon vieles. So auch ein Fallschirm hinten am Fahrzeug als Bremsverstärker, der nach dem Zieleinlauf aufgeht. Vor einigen Jahren machte der Erbauer damit das Rennen um den Schönheitswettbewerb der originellsten Seifenkiste. Technisch gibt es vom Veranstalter eindeutige Vorgaben. Die Gesamtlänge darf nicht mehr als 2,15 Meter betragen. Besonderer Wert wird auf die Sicherheit des Fahrzeugs und der Piloten gelegt. So darf kein Fahrzeug ohne eine wirksame Fuß- und Handbremse an den Start gehen. Der Fahrersitz muss außerdem eine Kopfstütze haben und mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet sein. Sogar ein Überrollbügel ist Pflicht. Die jungen Fahrer müssen einen Sturzhelm tragen und, wenn möglich, einen Rennoverall. Mit zusätzlichem Gewicht in der Seifenkiste darf nicht geschummelt werden. Lose Gewichtsteile sind nicht erlaubt und alle Rennwagen werden gewogen. Das maximale Gewicht von 65 Kilogramm darf nicht überschritten werden. Übrigens: Die Seifenkisten müssen nicht mühsam zum Start geschoben werden. Den Transport zum Berg hoch übernimmt ein Bulldog.

Seifenkistenrennen, Germeringer See, Sonntag, 14 Uhr, Training ab 11 Uhr.

© SZ vom 08.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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