Germering:Wettstreit der Roboter

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Mehr als nur ein Spielzeug sind Roboter. Bei der Vorstellung eines internationalen Wettbewerbs in Germering probieren sich Organisatoren und Unterstützer wie Elisabeth Schmitt (von links), Jürgen Biffar, Linda De Jesus, Dorian Schneltzer und Oberbürgermeister Andreas Haas einigen Exemplaren aus. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Digiclub richtet den Vorentscheid zur Weltmeisterschaft der Federation of International Robot Association aus. Schülern soll ein Anreiz geboten werden, sich mit dieser Zukunftstechnologie zu beschäftigen

Von Johanna Kleinert, Germering

Erst ein Jahr alt ist der Germeringer Digiclub, eine lokale Initiative, die sich der Förderung digitaler Bildung verschrieben hat. Die vom Verein ausgerichteten Technik-Camps richten sich vor allem an Schüler, wollen ihnen das Programmieren von Apps und Robotern näherbringen. Nachdem das Engagement des Clubs in einer Laudatio durch die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, schon von nationaler Seite gewürdigt wurde, wird nun ein weiterer Erfolg verzeichnet: Die Germeringer Digital-Offensive holt den von der Fira ausgerichteten internationalen Wettbewerb in Form der "Junior-Robotics" nach Germering.

Fira steht für Federation of International Robot Association, eine Vereinigung, die 1997 in Daejeon, Südkorea, gegründet wurde. In dem jährlich ausgerichteten Schüler-Wettbewerb treten Roboter in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Die vorbereitende Qualifizierungsrunde wird nun in Germering ausgetragen. Die Gewinner dürfen dann an der Weltmeisterschaft teilnehmen. "Wir unterstützen die Veranstaltung und die Digitalisierung im Bildungssektor sehr gerne. Die Schulen des Landkreises werden zukunftsfähig aufgestellt, wie durch das Verlegen von Glasfaserleitungen. Dazu gehört auch, dass die Kinder an neue Technologien, die mit einem solchen Wettbewerb spielerisch zu begreifen sind, herangeführt werden", erklärt Andreas Haas, Oberbürgermeister von Germering.

Die Joint-Venture-artige Verzahnung von Stadt, Schulen und Unternehmen erleichtert die Kostendeckung. Die Stadthalle wird so am Wettbewerbswochenende gegen ein geringeres Entgelt als üblich vermietet. Das Marketing übernimmt einer der Sponsoren, die Münchener Agentur "Just Imagine". Weitere Unterstützung fand der Club bei Firmen wie Allnet, Docuware oder dem Hauptsponsor Thermo Fisher Scientific.

Das Interesse an der Bezuschussung des Projekts zementiert, dass die Corporate Social Responsibility eine immer weniger zu umgehende Säule der Unternehmensphilosophie ist. Während Huawei oder Apple das fachkraft-generierende Potenzial von Bildungseinrichtungen schon früh erkannten, Labore einrichteten, Roboter stellten, mieden deutsche Firmen lange die dezidierte Ansprache an die Angestellten von morgen.

Elisabeth Schmitt wurde angesprochen, von der Initiative Jürgen Biffars, Gründer von Digiclub und Docuware. Die Camp-Betreuerin bietet in den Osterferien einen kostenlosen Kurs für alle Robotics-Teilnehmer an. "Ein gewisses Vorwissen ist zwar hilfreich, aber nicht verpflichtend. Wichtig ist, dass die Teams eigene Ideen einbringen", erklärt sie. Die zwei bis fünfköpfigen Gruppen, die dann im Mai antreten, können sich hier im Vorfeld in die Programmiersprache von Lego Mindstorms-Robotern eindenken. Während dies für die Bewältigung der ersten beiden Aufgaben ausreichend sein dürfte, müssen die Roboter bei der schwierigsten Disziplin, der "Mission Impossible", gänzlich neu zusammengestellt werden. Die ersten Anmeldungen sind bereits eingegangen. "Der Junior-Robotics-Wettbewerb findet zwar zum ersten Mal in Germering statt, soll aber keine einmalige Veranstaltung bleiben", so Biffar.

© SZ vom 11.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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