Germering:Weniger Unfälle, mehr Raser

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Die Corona-Krise beeinflusst den Verkehr unterschiedlich

Während der Corona-Krise ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Bereich der Germeringer Polizei gesunken. Der Rückgang im vergangenen Jahr belief sich auf 14,87 Prozent, heißt es in der Analyse der Polizei. Damit ist ein langjähriger Trend gebrochen. Die Zahl der Unfälle stieg von 1 744 (2011) auf 2 266 (2019) und sank nun auf 1 928 (2020). Der Rückgang verteilte sich ziemlich gleichmäßig auf die fünf Kommunen Alling, Eichenau, Germering und Puchheim sowie Gilching im Landkreis Starnberg, die zur Inspektion gehören. Dafür meldet die Polizei deutlich mehr Raser, denn die Straßen waren während der Lockdowns deutlich leerer.

Eine detailliertere Analyse ergibt ein differenzierteres Bild. Gesunken sind etwa die Zahl der Unfallfluchten (knapp 19 Prozent), der Fälle an denen junge Erwachsene oder Senioren beteiligt waren und Unfälle bei denen Wild den Fahrern ins Gehege kam. Alle diese Ergebnisse dürften darauf zurückzuführen sein, dass wegen der diversen Lockdowns deutlich weniger Menschen unterwegs waren. Umso mehr allerdings fällt der Anstieg in anderen Sparten ins Gewicht.

So stieg die Zahl der registrierten Unfälle unter Einfluss von Alkohol von 21 auf 27 Fälle (plus 28,27 Prozent). Wenngleich die Zahl der jungen Leute gesunken ist, die an Unfällen beteiligt waren, haben sie dennoch mehr Unfälle selbst verursacht, wobei hauptsächlich Vorfahrten missachtet wurden oder es beim Wenden und Rückwärtsfahren krachte. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung von Motorrädern stieg ebenfalls und zwar um mehr als 30 Prozent. Leicht angestiegen sind Unfälle mit Fahrrädern (plus 2,73), wobei die Radler drei Viertel der Fälle selbst verursacht haben. Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren, die mit dem Rad unterwegs waren, nahm um fast ein Fünftel zu. Deutlich zugenommen hat auch die Zahl der verletzten Radler (von 134 auf 147). Die Räder mit Elektroantrieb in verschiedenen Formen fallen dabei nicht so sehr ins Gewicht.

Bei insgesamt 86 Geschwindigkeitskontrollen durch die Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck wurden 965 Fahrer festgestellt, die die Höchstgeschwindigkeit überschritten hatten. Die Germeringer Polizei machte zusätzlich 375 Raser mit ihrem Handlaser dingfest.

© SZ vom 01.04.2021 / BIP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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