Germering:Weniger Umsatz

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Germeringer Firmen beklagen Auswirkungen der Pandemie

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Corona-Pandemie trifft die Germeringer Unternehmen erheblich. Das zeigen Ergebnisse einer Befragung, die den Stadträten vorgestellt worden sind. Demnach beklagen 72 Prozent der Betriebe, die an der Befragung teilgenommen haben, Umsatzeinbußen. Fast die Hälfte der Betriebe hat Kurzarbeit beantragt. Die Befragung hat die Firma Gefak aus Marburg übernommen. Josef Rother, Geschäftsführer der Gefak, stellte den Stadträten die Zahlen vor. Dabei wurde Rother selbst von der Pandemie gebremst. Er wäre gerne nach Germering gekommen, sagte er in einer Übertragung aus Marburg, doch wegen der hohen Corona-Zahlen habe er auf die Bahnfahrt verzichtet.

Die Auswirkungen der Pandemie sind im Landkreis deutlich zu spüren - auch bei den Firmen. Fast drei von vier Betrieben sehen die Folgen der Corona-Krise negativ oder sehr negativ. Immerhin ein Viertel der Firmen sagen, sie spürten keine Auswirkungen der Pandemie auf das Geschäft. Die Befragung ist bereits im Sommer gemacht worden, die aktuelle Entwicklung also nicht enthalten. Und ein paar gute Nachrichten verkündete der Gefak-Geschäftsführer dennoch. So haben 70 Prozent der Firmen niemanden entlassen, nur ein Fünftel tat dies. Als gut für die Wirtschaft sieht Rother, dass die Pandemie die Betriebe dazu gedrängt habe, die Digitalisierung zu verbessern.

Die Umfrage nach den ersten Corona-Monaten und dem Lockdown ist Ergänzung des Unternehmensmonitorings aus dem vergangenen Jahr. Ehe Corona über die Menschen und die Wirtschaft kam, hatten Unternehmen andere Sorgen als jetzt. Am meisten plagte sie der Fachkräftemangel. Zudem gefielen ihnen die Preise für und das rare Angebot an Grundstücken nicht. Insgesamt werden Germering und der Landkreis von den ansässigen Firmen als guter Standort bewertet. Laut Rother kommt er auf eine Gesamtnote von 2,1. Auf der Habenseite darf er unter anderem das Schulangebot, den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahn und die Mobilfunkversorgung verbuchen.

Etwa ein Viertel der angeschriebenen Unternehmen hat den Befragern geantwortet, sagte Rother. Von Insolvenz sei keiner von ihnen betroffen gewesen. Das könnte sich bei der Befragung, die nun ansteht, ändern. Rother und seine Mitarbeiter wollen den Unternehmen den aktuellen Puls fühlen. Dabei rechnet der Geschäftsführer auch mit veränderten Antworten, beispielsweise auf die Frage nach dem Stellenwert von Home-Office. Im Sommer hatten noch etliche Unternehmen geantwortet, mit dem Ende der Pandemie werde die Bedeutung von Heimarbeit zurückgehen. Rother sieht das anders und erwartet, dass auch die Betriebe mittlerweile ihre Meinung geändert haben.

© SZ vom 03.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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