Germering:Weiteres Hochhaus in Germering

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An der Maria-von-Linden-Straße entsteht bald ein Hochhaus wie das der Patrizia (im Hintergrund). (Foto: Reger)

Im Gewerbegebiet-Nord soll ein 47 Meter hoher Büroturm errichtet werden

Von Andreas ostermeier, Germering

In Germering soll ein neues Hochhaus gebaut werden. Mit einer vorgesehenen Höhe von 47 Metern wird es noch ein wenig höher als das Hochhaus in der Patrizia-Siedlung an der Spange. Das Gebäude wird aber keine Wohnungen enthalten, sondern Büroräume und soll im Gewerbegebiet-Nord stehen, direkt an der Ecke von Maria-von-Linden- und Emmy-Nöther-Straße. Sämtliche politischen Gruppierungen im Stadtrat stimmten einer Änderung des Bebauungsplans zu, die den Bau eines derartigen Gebäudes möglich macht. Bedenken gab es allerdings bereits im Voraus wegen der Architektur des Büroturms.

Im Bebauungsplan für das Gewerbegebiet war auch bislang schon vorgesehen, dass an dieser Stelle, gegenüber dem neuen Autohaus, ein deutlich höheres Gebäude errichtet werden kann. Gedacht war an ein Haus, das bis zu 25 Meter hoch werden könnte, im Bereich der unteren Stockwerke sollte es breiter sein als oben. Nun darf der Bauherr sein Gebäude bis auf 47 Meter in die Höhe ziehen. Begründet wurde dieses Anliegen in der Sitzung des Bauausschusses am Dienstag mit den Kosten des Gebäudes, insbesondere mit den Kosten der vorgesehenen Tiefgarage.

Überdies soll in dem Bürohochhaus auf dem sogenannten Joker-Grundstück des Gewerbegebiets auch ein Betriebskindergarten Platz finden. In dem könnten auch Buben und Mädchen Aufnahme finden, deren Eltern nicht im Gewerbegebiet arbeiten, hieß es in der Sitzung. Die Stadträte befürworteten diese Absicht des Grundeigentümers und genehmigten eine Ergänzung des Bebauungsplans, die die Kinderbetreuung im Gewerbegebiet zulässt.

Stadtbaumeister Jürgen Thum warb für die Hochhauspläne an dieser Stelle, nahe der Bundesstraße. Ein so hohes Gebäude auf dem nördlichsten Grundstück des Gewerbegebiets sei "städtebaulich vertretbar", sagte er. In den Unterlagen der Bauverwaltung für die Sitzung ist die Rede von einem "Merkzeichen" und einer "angemessenen Fernwirkung" für das Gewerbegebiet und die Stadt Germering. Dieser Beurteilung schlossen sich auch die Fraktionen im Stadtrat an. Tinka Rausch von der SPD sagte, dass durch ein derartiges Gebäude die Fläche im Gewerbegebiet "richtig" genutzt werde. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Andre (CSU) konnte sich keine Argumente gegen ein Hochhaus an diesem Ort vorstellen, denn mit dem 15 Geschosse hohen Patrizia-Gebäude gebe es bereits ein ebenso hohes Haus. Angelika Kropp-Dürr von den Grünen zeigte sich ebenfalls einverstanden, denn in dem Gebäude entstünden "gute Arbeitsplätze", sagte sie. Bedenken äußerten Andre und Franz Hermansdorfer (FWG/UBG) lediglich wegen dem möglichen Aussehen des Hauses. Doch das ist zunächst einmal Sache des Architekten. Entwürfe für das Gebäude liegen derzeit noch nicht vor.

Für das Haus ist nach Auskunft von Stadtbaumeister Jürgen Thum eine Büronutzung vorgesehen. Das traf auch bei den Fraktionen von SPD und Grünen auf Zustimmung. Die beiden Fraktionen hatten in der Vergangenheit so manche Gewerbeansiedlung kritisiert, weil sie ihrer Ansicht nach nicht dem bei der Aufstellung des Bebauungsplans vorgegebenen Ziel entsprach, höherwertiges Gewerbe in das Gebiet rund um den Kreisel zu locken.

Eine Veränderung gibt es auch im Handwerkerhof an der Augsburger Straße. Das für kleinteilige Gewerbeflächen vorgesehene Gebiet erhalte im rechten Teil jetzt eine große Fläche für einen ortsansässigen Schreinereibetrieb, der dort eine Produktionshalle errichten möchte, hieß es in der Ausschusssitzung. Die bislang vorgesehene Ringerschließung des Areals kann deshalb nicht aufrecht erhalten werden. Nun soll für die rechte Hälfte eine eigene Zufahrt von der Augsburger Straße eingerichtet werden.

© SZ vom 26.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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