Germering:Weiterer Ausbau nötig

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Gutachten für Germering: In der Kinderbetreuung fehlen bis zu 400 Plätze

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Germeringer Stadträte wälzen seit Jahren einen schweren Stein vor sich her. Dieser schwere Stein ist die Kinderbetreuung. Und es geht ihnen damit wie Sisyphos, der seinen Stein immer wieder von Neuem auf den Berg hinaufgerollt hat. Kaum ist eine Krippe oder ein Kindergarten fertig gestellt, geht es an die Planung des nächsten, denn der Bedarf an Plätzen ist schon wieder gestiegen. Jetzt liegt der Stadt das Ergebnis einer Untersuchung zum Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder vor - und was in ihr steht, das erfordert den Bau weiterer Kindergärten und Krippen. Nach der Prognose fehlen jeweils etwa 200 Plätze bis zum Jahr 2021.

Konkret errechnet die Studie für die nächsten drei Jahre eine Zunahme der Nachfrage bei der Betreuung für über Dreijährige von 210 Plätzen. Dabei bietet die Stadt bereits 1320 Plätze für Buben und Mädchen im Vorschulalter. Ausreichend ist das nicht, denn 50 Kinder stehen auf einer Warteliste. Und vor allem durch den steten Zuzug rechnet das Gutachten mit einer weiteren Nachfrage. Weniger konkret ist der Bedarf nach Betreuung bei den Kleinkindern zu errechnen. Denn während bei den Kindergartenkindern der Betreuungsschlüssel nahezu bei eins liegt, das heißt, so gut wie jedes Kind im Alter zwischen drei und sechs Jahren einen Kindergarten besucht, liegt er bei den Buben und Mädchen im Alter unter drei Jahren bei 0,5. Ob das in den kommenden Jahren so bleibt oder sich verändert, das hängt von den Eltern ab und lässt sich nicht genau voraussagen. Die Gutachter gehen von einer wachsenden Quote zu betreuender Kinder aus und rechnen deshalb mit 140 bis 185 Krippenplätzen, die in den nächsten Jahren zusätzlich gebraucht werden.

Weil die Stadt bereits von steigenden Zahlen bei der Kinderbetreuung ausgegangen ist, sind Neubauten schon in Auftrag gegeben. So sollen nach Informationen aus dem Amt für Jugend und Soziales die Behelfsräume in der Alfons-Baumann-Straße, in denen momentan Kinder aus einer Einrichtung in der Unteren Bahnhofstraße untergebracht sind, weiterhin genutzt werden. In der Unteren Bahnhofstraße sollen fünf Gruppen für Kinder im Alter unter und über drei Jahren Platz finden. In der Alfons-Baumann-Straße könnten dann weitere drei Krippengruppen unterkommen. Zwei weitere Krippengruppen mit 24 Kindern nimmt die Tagesstätte im neuen Büro- und Geschäftsgebäude am Kleinen Stachus auf. Eröffnung ist wohl im Frühjahr 2020. Und Ende 2019 sollen zwölf Buben und Mädchen im Kleinkindalter Betreuungsplätze in der Kita Sankt Nikolaus bekommen können. Insgesamt handelt es sich um 72 Krippenplätze, die bereits vorbereitet werden.

Auch im Kindergartenbereich geht der Ausbau voran. In den Behelfsräumen an der Alfons-Baumann-Straße - sollten sie mindestens bis zum Ende des Pachtvertrags im Jahr 2022 genutzt werden - können bis zu 50 Kindergartenkinder Platz finden. Im Jahr 2020 erweitert auch das Kinderhaus Abenteuerland sein Betreuungsangebot um 25 Plätze, was der Stärke einer Kindergartengruppe entspricht. In dem im Bau befindlichen mehrstöckigen Haus in der Landsberger Straße sollen 2020 weitere 50 Buben und Mädchen unterkommen, und in Sankt Nikolaus weitere 25. Bis 2021 rechnet die Stadt also mit zusätzlichen 150 Kindergartenplätzen. Etwa 60 Plätze müssten also noch geschaffen werden.

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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