Germering:Weihnachten ohne Müllberge

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Die Umweltpädagogin Stefanie Pockrandt-Gauderer achtet bei Geschenken und Verpackung auf Nachhaltigkeit

Von Cynthia Seidel, Germering

Plastikfrei, müllarm und vor allem nachhaltig. So kann Weihnachten sein - zumindest, wenn es nach der Germeringer Umweltpädagogin Stefanie Pockrandt-Gauderer geht. Dass man dabei nicht auf die gemütliche Feststimmung verzichten muss und sich sogar das Wegräumen von Geschenkpapierbergen und Tannennadeln sparen kann, hat sie mit Einblicken in ihre persönlichen Weihnachtsvorbereitungen am vergangenen Dienstag bei einer Online-Zusammenkunft der Germeringer Grünen gezeigt. "Weihnachten muss keine Materialschlacht werden", sagt die Umweltpädagogin. Sie hat sich einige Tipps und Trick für ein umweltfreundliches Weihnachtsfest einfallen lassen.

Ob ein selbstgebauter Weihnachtsbaum oder plastikfreier und auch selbstgebastelter Weihnachtsschmuck - das alles sei schon mit geringem Aufwand möglich und halte, habe man sich einmal die Mühe gemacht, länger als nur für ein Weihnachtsfest. "Ich habe noch Dekoration von meiner Großmutter", sagt Pockrandt-Gauderer.

Auch bei der Auswahl der Geschenke achtet die Germeringerin sehr auf die Nachhaltigkeit, sie beschenkt ihre Liebsten müll- und plastikfrei. Es müsse nicht immer das Neuste sein, erklärt die Umweltpädagogin, "Geschenke sollte von Herzen kommen. Kinder haben auch Spaß an einem gebrauchten Spiel, wenn es noch alle Steine hat". Damit sich nach der Bescherung der Müll nicht neben dem Weihnachtsbaum türmt, wickelt die zweifache Mutter die Geschenke in Stoff statt Papier.

Dafür benutzt sie alte, aussortierte Kleidung oder Stoffreste. "Meine Kinder haben ihre eigene Farbe und wissen an Heiligabend schon ganz genau, welche Geschenke für sie sind", sagt die Umweltpädagogin. Nach der Bescherung komme alles in eine Kiste und könne im nächsten Jahr zu Weihnachten hervorgeholt werden. "Das ist besser, als es wegzuwerfen. Was man da hat, kann man auch verwenden", sagt Pockrandt-Gauderer.

Sie verzichte bewusst auf beschichtetes Papier, Einmal-Geschenkbänder und Dekoration aus Plastik. Mit dem Kurzfilm "Löffel" von Greenpeace zeigt sie bei dem Online-Treffen auch, warum. Plastik zersetzt sich nicht völlig, sondern zerfällt in immer kleinere Teile und wird so zu sogenanntem Mikroplastik. "Das schädigt nicht nur Meeresorganismen, sondern gelangt durchs Essen und Trinken auch in unsere Körper und schädigt unser Gehirn", sagt die Umweltpädagogin.

Es sei dementsprechend irrelevant, ob das Geschenk an sich oder die Verpackung aus Kunststoff seien. "Irgendwelches Billigzeug aus China sollte man tunlichst vermeiden", sagt Pockrandt-Gauderer. Wenn es doch etwas Neuwertiges aus Plastik sein solle, dann solle man auf hochwertiges Material aus Deutschland oder Europa setzen.

© SZ vom 11.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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