Germering:Vom Trikot bis zum Pappbecher

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Fanartikel gibt es derzeit in vielen Geschäften, hier Hüte in einem Supermarkt in Moorenweis. (Foto: Johannes Simon)

Der Umsatz der Fanartikelhändler hängt vom Erfolg der Deutschen ab

Von Andreas ostermeier, Germering

Armbänder, Tröten, Hüte und Fahnen: Klaus Traimer hat sich auf die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich gut vorbereitet. In seinem Geschäft in der Otto-Wagner-Straße in Germering gibt es zahlreiche Artikel für Deutschland-Fans, aber auch für Anhänger anderer Nationalmannschaften. Im Laden gibt es Fähnchen von Spanien, Portugal, Italien oder Schweden, an einem Ständer hängen T-Shirts im Azurblau der Italiener. Auch das Schaufenster ist dekoriert. Allerdings steht im Mittelpunkt der Dekoration der Weltpokal. Der wird in den kommenden Wochen gar nicht ausgespielt, aber ein Replikat des amphorenartigen EM-Pokals besitzt Traimer nun einmal nicht. Das Europaturnier, auch wenn es diesmal mit 24 Mannschaften so groß ist wie noch nie, steht im Schatten der Weltmeisterschaft. Da spielen Messi und Neymar, Argentinien und Brasilien mit. Das gibt einer WM viel mehr Aufmerksamkeit als es eine EM erzeugen kann, ist Traimer sicher.

Das ist auch am Angebot an Fanartikeln in der Kreisstadt abzulesen. Die Schaufenster sind, was das Turnier betrifft, gering bestückt. Flohkauf in der Schöngeisinger Straße hat ein paar Kopfbedeckungen und Schals im Fenster, Apollo-Optik in der Hauptstraße bietet Brillenputztücher in den deutschen, italienischen oder türkischen Farben an und im Schaufenster des Schreibwarenladens Hans Schlaegel in der Augsburger Straße sind Collegeblöcke, Hefter oder Schlüsselanhänger zu entdecken, die EM-Motive haben. Bei Intersport Becke in der Pucher Straße hängen das grün-graue Auswärts- sowie das weiße Heimtrikot der DFB-Elf im Schaufenster. In dem Geschäft gibt es zudem die verschiedenen Modelle der von den EM-Spielern getragenen Schuhe.

Mehr Fanartikel finden sich bei Müller in der Hauptstraße. Vor allem für die Kombination von Grillfest oder Gartenparty mit EM-Schauen ist dort vorgesorgt: Pappbecher, Bierdeckel, Luftschlangen werden angeboten, zudem auch Farben für die Gesichtsbemalung oder falsche Wimpern in Schwarz-Rot-Gold.

Gekauft werde allerdings noch nicht viel, sagt Traimer. Von Turnier-Euphorie ist noch wenig zu spüren. Das lässt sich auch am Straßenbild erkennen. Autos mit Fähnchen oder Rückspiegelüberziehern in den Farben der Teilnehmerländer sieht man noch nicht viele. Stimmung komme wohl erst jetzt auf, nachdem der Wettbewerb angelaufen sei und die deutsche Mannschaft gespielt habe, sagt Traimer über seine Erfahrungen. Bei der WM in Brasilien vor zwei Jahren hat er es ähnlich erlebt.

Pappbecher, Bierdeckel, Kappen oder Trikots werden sich wohl nach dem Auftaktsieg der Deutschen gegen die Ukraine besser verkaufen. Und auch die Zeit wird das Geschäft einträglicher machen, denn die EM dauert vier Wochen. Wichtig ist für Fanartikelhändler wie Traimer zudem, welche Länder es ins Achtelfinale oder sogar weiter schaffen. T-Shirts mit den italienischen, polnischen oder kroatischen Farben gehen den Erfahrungen des Germeringers nach gut. Am besten ist es freilich, wenn Deutschland im Turnier weit kommt. Traimer hat aufs Halbfinale getippt. Sicher, weil der überzeugte Anhänger des TSV 1860 der DFB-Elf einiges zutraut, aber auch, weil er dann ein gutes Geschäft macht.

© SZ vom 14.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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