Germering:Verständnis durch Hören

Lesezeit: 1 min

14 Kinder- und Jugendchöre aus dem Erzbistum München und Freising gestalten in der Germeringer Kirche St. Martin bei ihrem Treffen ein musikalisches Friedensgebet. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Klangvolles Chortreffen in der Germeringer Stadthalle

Im Gleichtakt bewegen sich die etwa 240 Kinder- und Jugendlichen im Orlandosaal der Stadthalle. Eine Abfolge von fünf verschiedenen Bewegungen und dazugehörigen Geräuschen. "Stellt euch vor, ihr habt ein Luftpolster unter den Armen und müsst es abwechselnd von der einen auf die andere Seite pumpen", erklärt Martin Danes, Gesangspädagoge, den anwesenden Kinder- und Jugendchören. Daraufhin heben alle einen Arm, um das imaginäre Luftpolster auf die andere Seite zu schieben und pusten kräftig aus. "Jetzt denkt an eine Zeitung, die ihr zerreißt", sagt Danes. Alle ahmen mit den Händen seine Bewegungen nach, während sie zischend ausatmen. Ein lautes Geräusch entsteht, da jeder im Raum konzentriert mitmacht. Motivation liegt in der Luft, an diesem zweiten Kinder- und Jugendchortag.

Diese Veranstaltung wird vom Diözesanverband Pueri Cantores getragen. Rund 14 Chöre aus dem Erzbistum München und Freising mit Mitgliedern im Alter von sechs bis 21 sind anwesend. Das Treffen aller Teilnehmer findet im Orlandosaal statt. Dort sollen sich die Chöre einsingen und einander besser kennen lernen. Unter anderem sind ein gemeinsames Friedensgebet in der Pfarrkirche St. Martin und Begegnungskonzerte an verschiedenen Orten in Germering vorgesehen. Mit diversen Workshops und Spielen haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, neue Gesangstechniken zu erlernen.

Der Tag ziele darauf ab, den Kontakt zu verstärken und die Musik zusammen zu erleben, sagt Christian Schramm, Diözesanvorsitzender des Chorverbandes Pueri Cantores. "Es geht darum, gemeinsam musikalisch Neues zu entdecken. Zum Beispiel bei den verschiedenen Workshops: Da können die Kinder beatboxen oder mit professionellen Stimmbildnern arbeiten."

Dieses Erleben ist auch während des "Warm Ups" zu sehen. "Ich habe direkt gespürt, dass hier alle mitmachen wollen", sagt Danes. Er spricht von der Motivation und der Bereitschaft, einen ganzen Ferientag für das Hobby zu nutzen. Seine Übungen zielen auf das gegenseitige Kennen lernen der Teilnehmer. Zusätzlich gibt er wertvolle und bildhafte Ratschläge, wie die Vorstellung, ein Kürbis an Halloween zu sein, desen brennendes Licht die eigene Stimme darstellt - daraufhin wird die Klangfarbe der Singenden dunkler. "Jeder Chor kennt sich. Doch wie klingen die anderen Chöre? Jeder Singende hat seine eigene Stimme. Man muss sich gegenseitig hören, um zu einem Klangkörper zu werden", erklärt Danes.

© SZ vom 02.11.2018 / enzo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: