Verdienstkreuz für Dorothea Licht

Für ihr langjähriges Engagement im Bereich der Entwicklungshilfe erhält die Germeringer Physiotherapeutin Dorothea Licht an diesem Freitag das Bundesverdienstkreuz. Der Orden wird ihr von Sozialministerin Kerstin Schreyer am Vormittag ausgehändigt. Seit Jahren hilft Licht dort, wo medizinische Hilfe sehr nötig gebraucht wird: in vielen Ländern Asiens und Afrikas. Um ihre Hilfsreisen organisieren zu können, hat die 78 Jahre alte Germeringerin den Verein "Ärztecamp International" gegründet. Gemeinsam mit Ärzten aus verschiedenen Fachgebieten fliegt sie in Länder wie Bangladesch, Gambia oder Togo. Dort wird das Team oftmals von Medizinern aus dem Land unterstützt. Geholfen wird dann jenen Menschen, die jenseits größerer Städte leben, in Gebieten, in denen es keinen Arzt gibt. Licht und ihr Team haben Medikamente dabei, beispielsweise gegen Krätze, und unternehmen Operationen, vor allem orthopädischer Art, wenn das vor Ort möglich ist. So wurden bei einer reise nach Togo beispielsweise viele Männer mit Leistenbrüchen operiert. Auch Lipome, Fettgewebsgeschwülste, die auch im Gesicht wachsen und Menschen entstellen, wurden entfernt. Auch Krankenstationen hat Licht bereits eingerichtet. Ärzte, die freiwillig mitfahren, findet Licht in Münchner Krankenhäusern, aber sie kommen auch Garmisch oder Freiburg. Die Helfer nehmen oft Urlaub, für ihre Reisekosten müssen sie selbst aufkommen, denn Lichts Verein hat nicht viel Geld. Die Ärztecamps dauern deshalb auch nur einige Wochen. Für ihren Einsatz, den Licht anfangs für "Plan International" geleistet hat, ehe sie einen eigenen Verein gründete, ist die Germeringerin bereits im Jahr 2009 ausgezeichnet worden. Bundespräsiden Horst Köhler verlieh ihr damals die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland.