Germering:Trauer um Anton Leitner

Von Andreas Ostermeier, Germering

Lehrer zu sein, das ist für den Gründungsdirektor des Carl-Spitzweg-Gymnasiums in Germering kein Beruf gewesen, sondern Berufung. "Ich wollte immer schon Lehrer werden", hat Anton Leitner anlässlich seines 80. Geburtstags Ende 2018 gesagt. Allerdings war er selbst kein einfacher Schüler. So musste er das Karlsgymnasium in München verlassen, weil er den Schuldirektor im Lehrerzimmer eingesperrt hatte. Das Abitur konnte er dennoch ablegen und studierte Latein, Altgriechisch, Deutsch und Geschichte. Zehn Jahre lang unterrichtete er diese Fächer am Gymnasium Starnberg, ehe er von der Tafel an einen Schreibtisch im Kultusministerium wechselte. Dort arbeitete er als Hauptpersonalrat und knüpfte viele Kontakte zu Kollegen. Diese Kontakte nutzte er als erster Direktor des zweiten Germeringer Gymnasiums. Von 1979 bis 2002 leitete er die Schule. Leitner war ein beliebter Schulleiter, etliche seiner Schüler hielten auch viele Jahre Kontakt zu ihm, nachdem er in Ruhestand gegangen war. Das Lehren ließ ihn nicht los. Er verfasste mehrere Latein-Lernhilfen für den Unterricht. Sie erschienen in dem Verlag seines Sohnes Anton G. Leitner. Dieser erzählt, dass der Vater bis zuletzt Nachhilfeschüler gehabt habe. Im Januar feierten Anton und Ingrid Leitner ihren 60. Hochzeitstag. Kennen gelernt haben sie sich beim Tanzunterricht im Deutschen Theater im Jahr 1956. Gerne hätten sie das Ehejubiläum groß gefeiert, doch die Corona-Pandemie ließ eine Feier nicht zu. Am Montag ist der frühere Schulleiter nach einem Sturz im 83. Lebensjahr gestorben.

© SZ vom 05.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: