Germering:Themaverfehlung im Wahlkampf

Hat die SPD bei der Landtagswahl auf die falschen Themen gesetzt? Marhild Liebermann, frühere Germeringer Stadträtin, ist dieser Meinung. Sie meldete sich dazu bei der Jahreshauptversammlung des Germeringer Ortsvereins zu Wort. "Wir bearbeiten das Thema Klimaschutz und Ökologie nicht", kritisierte sie. Dabei könne gerade die SPD den Konflikt zwischen Arbeitplätzen und Ökologie angehen und Lösungen entwickeln. "Wir müssen an Zukunftsthemen heran", forderte sie. Denn wenn die Umweltzerstörung so weiter gehe, habe die nachfolgende Generation nichts mehr, was sie übernehmen könne. Liebermann bezog sich auf die derzeitigen Proteste im Hambacher Forst, wo es Demonstrationen von Gegnern des Braunkohleabbau gibt wie auch von Bergleuten, die um ihre Arbeitsplätze fürchten. "Das ist auf beiden Seiten ein sehr ernstes Thema", sagte sie.

Liebermann erhielt für ihren Beitrag großen Applaus. Zuvor hatte der gescheiterte Landtagskandidat Peter Falk gesagt, die bayerische SPD habe für den Wahlkampf auf eine Werbeagentur gesetzt, die Spitzenkandidatin Natascha Kohnen gegen Markus Söder setzen wollte. "Das hat nicht funktioniert", sagte Falk, was wohl auch daran lag, dass viele Menschen Kohnen gar nicht kennen.

© SZ vom 26.10.2018 / ihr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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